Historische Gartengeräte

Ursprung und Anwendung heute

Historische Gartengeräte

Ursprung und Anwendung heute

AktivTiger-Bericht über historische Gartenwerkzeuge im Vergleich zu heutigen Gartengeräten: 04/2024

Auf dieser Seite zu historischen Gartengeräten möchte ich mich ein wenig der Geschichte der Arbeitsgeräte von „früher“ widmen aber auch mit welchen Geräten man die Arbeiten heute erledigen kann. Auf die Idee zu diesem Beitrag bin ich gekommen, als ich durch unseren Garten gegangen bin und an vergangene Tage dachte.

Die Sense

Die ersten Zweihandsensen erschienen in Mitteleuropa zu Beginn der Eisenzeit. Nur mit einem relativ kurzen Stiel, wobei sich Blatt und Stiel auf einer Ebene befanden. Das Arbeiten war wahrscheinlich nur in gebeugter oder gebückter Haltung möglich. 

Aus diesen Handarbeitsgeräten entwickelten sich diese Vorläufer zu einer modernen Sense mit längerem Stängel und abgewinkelten Blättern, so dass es möglich war, die Pflanzen bodennah in aufrechter Haltung zu schneiden. 

Diese Sensen wurden auch von den Römern, Germanen, Slawen und Kelten verwendet. Neben Sicheln und anderen Erntewerkzeugen finden sich bereits in frühmittelalterlichen Monatsbildern Darstellungen von Sensen. Während der Bauernkriege wurde die Sense von den aufständischen Bauern als einfache Waffe eingesetzt.

Welche Bedeutung hat die Sense heute?

Die früher universal eingesetzte Sense ist heute vielen spezialisierten Einzelgeräten gewichen. So ist sie in der Landwirtschaft durch den Mähdrescher, den Kreiselmäher oder den Mähbalken für die großflächige Ernte ersetzt worden.

Rasenmäher und Freischneider dominieren heute die Haushalte mit Garten. Für das Mähen in unzugänglichen Gebieten ist sie jedoch nach wie vor die Methode der Wahl, die auch in ärmeren Ländern noch immer beeindruckt, weil sie weder Treibstoff noch zeitaufwändige Wartung erfordert.

Selbst in den Alpenländern hat die Sense bei den Bergbauern noch nicht ausgedient. Bei Hobbylandwirten, Naturschützern und Gärtnern erlebt die Sense sogar eine Renaissance.

Die neu entfachte Liebe zur Sense kommt daher, dass sie sich gut für die Pflege von natürlichen und insektenfreundlichen Lebensräumen und Gärten eignet. Dem folgend werden auch Anleitungen für das Mähen mit Sense und sogar Mähkurse zunehmend nachgefragt.

In der Forstwirtschaft werden zunehmend Sonderformen der Sense, wie zum Beispiel die Freistellungssense für die Pflege der Jungpflanzen, eingesetzt. Es handelt sich um eine gewichtige Sense mit einem kräftigen aber dafür recht kurzen Sensenblatt. Aufgrund der robusten Konstruktion kann diese Sense auch Brombeer- und Himbeersträucher mähen. Das soll verhindern, dass diese Sträucher bei einer Aufforstung die jungen Bäume ersticken. Der große Vorteil dieser Sensenart ist der schonende und sehr zielgerichtete Einsatz zwischen den jungen Bäumen.

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Wie stellt man die Sense richtig ein?

Neben einem scharfen Sensenmesser ist die richtige Einstellung und Befestigung des Messers am Sensenwurf, auch im Verhältnis zur Körpergröße des Benutzers, wichtig für ein gutes Mähergebnis. Einer der Punkte ist die Überprüfung des Winkels zwischen dem Sensenwurf und dem Sensenblatt.

Die Sense wird versuchsweise mit dem Wurf nach unten um den hinteren Stiel als Drehpunkt geschwenkt und mit Hilfe einer Referenzmarke, wie zum Beispiel einem Zaun oder einer Wand, wird beobachtet, ob die Höhe der Schneide sowohl an der Spitze als auch am Bart beim Hin- und Herschwenken auf gleicher Höhe liegt. Ist dies der Fall, befindet sich die Sense „im Kreis“.

Wenn die Blätter länger sind, sollte die Klinge etwas nach innen gelegt werden und mehr in Richtung des Nutzers zeigen. Das Verstellen der Spitze zum Benutzer hin bewirkt bei geringerem Kraftaufwand auch weniger Schnittfortschritt pro Schwung.

Ein weiterer Punkt ist die Einstellung der richtigen Schnittkantenhöhe. In der Mähgrundposition sollte die Schneide bei aufliegendem Sensenblatt eine Bodenfreiheit von 5 bis 10 Millimetern haben. 

Wie mäht man mit einer Sense

Der Benutzer der Sense steht mit körperbreiten Füßen in Richtung seines Mähweges. Die Rotation wird vom Oberkörper und den Armen erzeugt. Die Klinge wird in schwingenden Bewegungen von rechts nach links in einem Bogen geführt und gleitet dicht über dem Boden. Die Bewegung erfolgt schnell, aber ohne übermäßige Kraftanstrengung durch das zu erntende Schnittgut, je nach Raum und Gelände wird ein Halbkreis mit 180 Grad beschrieben.

Häcksel- oder Zupfbewegungen sind zu vermeiden, oft sind dies Anzeichen für eine ungenügende Schärfe der Sense. In zahlreichen Filmen wird der Bewegungsablauf heute falsch dargestellt: Der Arbeiter zieht oft wie ein Golfschläger aus und führt die Sense beim Zurückschwingen in einer schwungvollen Bewegung vom Boden weg. Diese Darstellung entspringt der Vorstellung eines Laien von der Arbeit mit der Sense.

Wie schärft man eine Sense?

Das Sensenblatt muss regelmäßig gepflegt werden, wenn es in Benutzung ist. Das heisst, dass das Sensenblatt in kürzeren Abständen mit einem Wetzstein nachgeschliffen wird, wenn man gerade beim Mähen mit der Sense ist. Für den Wetzstein hat man ein mit Wasser befüllten Wetzsteinhalter dabei.

Die 2. Möglichkeit des Schärfens ist das so genannte Dengeln.. Dabei wird das Sensenblatt auf einem dünnen Amboss mit einem Hammer nach einer speziellen Technik bearbeitet, bei der sogar Kerben von bis zu 5 Millimetern Tiefe ausgeschlagen werden können. 

Durch das Hämmern wird das Sensenblatt gehärtet und gleichermaßen verdünnt, was zur Schärfung führt. Durch eine gut durchgeführte Dengelei hat man die Möglichkeit, eine gute Grundschärfe in das Sensenblatt zu bringen. Auf dem Feld oder der Wiese muss dann immer nur kurz nachgewetzt werden, um eine Scharfe Schnittkante zu erhalten.

Der Wetzstein

Der Wetzstein als wichtiges Zubehör zur Sense und sollte also immer mitgeführt werden. Früher hat man natürlich ausschließlich geeignete Natursteine für die Herstellung von Wetzsteinen verwendet. Es kamen für die flachen Steine zum Schleifen und Schärfen von Klingen bei Sensen oder Sicheln vorwiegend Kieselsandstein oder kieselsäurehaltiger Kalkstein in Frage, weil diese für die hohe Beanspruchung auch hart genug waren.

Der Schleifstein wird in der Regel zum Schärfen angefeuchtet. Aufbewahrt wird der Wetzstein dabei im sogenannten Wetzkump, der Wasser enthält und somit den Wetzstein ständig anfeuchtet, damit er bei Bedarf sofort verwendet werden kann. Durch die Befeuchtung kann der ganz feine Schleifschlamm weiterhin am Prozess des Wetzen teilnehmen und er verhindert, dass die Poren verstopft werden.

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Aktivtiger-Tipp: Achtung beim Schleifen

Beim Schärfen der Sense mit dem Wetzstein kann es gefährlich werden, wenn man beim Wetzen des Sensenblattes den ganzen Arm bewegt. Hier kann es sein, dass man sich den Arm auf Grund der entstehenden Grates zu nah oder gar ins Sensenblatt zieht.

Der Schwung eines ganzen Armes ist nämlich nicht so abrupt zu stoppen. Entsprechend sollte man nur das Handgelenk bewegen, das den Wetzstein hält.

Worin unterscheiden sich Wetzstein und Abziehstein?

Der Abziehstein ist quasi der „feine“ Bruder eines Wetzsteines, da er für den sogenannten Feinschliff dient. Er entfernt letzte Grate, die sich beim Schleifen von Klingen gebildet haben. Ein Abziehstein weißt dabei – egal ob natürlichen Ursprungs oder künstlich hergestellt – eine sehr feine Körnung auf, was auf der geschliffenen Klinge eine fast polierte Oberfläche hinterlässt.

Während der Benutzung werden Abziehsteine mit Wasser, Petroleum oder Öl befeuchtet. Bei den Abziehsteinen wird zwischen Steinen mit harter und weicher Bindung unterschieden. Eine weiche Bindung zwischen den Schleifkörnern im Stein ermöglicht ein schnelleres Ausbrechen der Schleifkörner, was eine schnellere Abnutzung des Steins zur Folge hat. Der Vorteil dabei ist aber, dass die Oberfläche immer „scharf“ ist und besser am Material greift. Dieser Typ Abziehstein sollte in erster Linie für harte Stähle verwendet werden. Abziehsteine, die sich kaum abnutzen, wie zum Beispiel der Arkanastein sind auch eher für weichere Klingengedacht.

Der Grubber

Ein Grubber wird heute auch gern als Hacke oder Gartenhacke bezeichnet, zumindest wenn man vom privaten Nutzer ausgeht. Doch eigentlich findet man den Grubber eher hinter einem Traktor, der ihn über das Feld zieht, um den Boden zu lockern.

 Im Gegensatz zu einem Pflug wendet der Gruber bei der Nutzung den Boden nicht. Der beim Gärtner bekannte Grubber befindet sich entweder am langen Stiel oder steht als Handgerät zur Verfügung. Aber der Name gilt eher als umgangssprachlich.

Die Geschichte des Grubbers

Der Kultivator ist die Mechanisierung des Sauzahns (abgeleitet vom hakenförmigen Grabstock), oder von Karst und Krail. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Kultivatoren in einer starren Konstruktion hergestellt. Der Tiefgang, die Arbeitsbreite und die Anzahl der Zinken waren wegen der geringen Zugkraft der Zugtiere begrenzt.

Der Kultivator wurde von Anfang an eingesetzt, um das Pflügen einzusparen. Er wurde eingesetzt, um im Frühjahr die Winterfurche zu lockern oder um auf unkrautfreien Feldern Saatbeete für die Frühjahrskulturen vorzubereiten. In Regionen mit sandigen Böden wurde er auch zur Stoppelbearbeitung und Saatbettvorbereitung für sommerliche Zwischenfrüchte eingesetzt.

Mit Beginn der Mechanisierung wurden ab 1900 sehr unterschiedliche Kultivatortypen entwickelt. Federverzahnte Zinken – und in neueren Versionen an Hydraulikzylindern befestigte Zinken – ersetzten die ursprünglich starr am Rahmen befestigten und mit Scherbolzen gesicherten Zinken.

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Wozu verwendet man einen Grubber?

  • Mit einem Grubber werden gepflügte Felder aufgelockert, die nach der Winterruhe oder bei starken Regenfällen verdichtet sind und daher mit einer Egge nicht mehr sachgerecht bearbeitet werden können. Dadurch ist das erneute Pflügen des Feldes nach dem Winter nicht immer notwendig.
  • Bei der Zugabe von Gülle oder Jauche zum gepflügten Feld reichen Eggen oft nicht aus, um diese Düngemittel richtig einzuarbeiten. In diesen Fällen ist ein Grubber mit einem ausreichend großen Zinkenabstand ein ideales Verarbeitungsgerät.
  • Als Teil einer Saatbettkombination zur Vorbereitung eines optimalen Saatbettes dient der Grubber zum Aufreißen und Auflockern der obersten Bodenschicht. Die nachlaufenden Geräte, zerbröckeln den gelockerten Boden weiter und drücken ihn bis zur Saattiefe nieder, um den notwendigen Erdschluss des einzubringenden Saatgutes vorzubereiten. Die Tiefe des Grubberteils der Kombination ist begrenzt, damit das gepflügte Material nicht wieder an die Oberfläche zurückkommt.
  • Der Feingrubber eignet sich auch als Stoppelgrubber auf leichten Böden. Dazu muss jedoch das Stroh entfernt werden.
  • Verbreiterung von Feuerschneisen und ähnliche Vorhaben.
  • Im heimischen Garten dient der Grubber ebenfalls zur Auflockerung des Bodens, um zum Beispiel Unkraut zu entfernen.

Die Mistgabel

Eine Mistgabel oder auch Forke genannt, ist ein , etwa 170 cm langes landwirtschaftliches Werkzeug mit 3 bis 5 Zinken, das hauptsächlich zum Aufnehmen und vorübergehenden Transport von Mist und Einstreu verwendet wird. 

Die Mistgabel besteht aus einem gabelförmigen Kopf, der mit vier oder fünf nur leicht gebogenen Zinken von ca. 30 bis 40 cm Länge versehen ist. Der Stiel ist stärker und kürzer als der der Mistgabel und ebenfalls nur leicht oder nicht gekrümmt. Die Zinken sind spitz, aber aufgrund der Verwendung zum Schaben und Kratzen. Früher waren die Zinken auch aus Holz hergestellt sind aber den heutigen aus Stahl gewichen.

Im Gegensatz dazu hat die Mistgabel einen längeren, dünnen und gebogenen Stiel und zwei oder drei stark gebogene Zinken. Wie alle Gabeln ist die Mistgabel eine ständige Quelle von Arbeitsunfällen. Für den reinen Mist gibt es übrigens auch eine Variante mit rechtwinklig gebogenen Zinken.

2 Mistgabeln mit selbst hergestellten Holzstielen umrahmt von Sense und Harke

Mistgabeln wurden früher aus Holz geschnitzt, was eine sehr hohe Abnutzung zur Folge hatte. Heute wird der Gabelkopf aus hochwertigem Stahl geschmiedet, was die Haltbarkeit enorm erhöht. Die Gabel wird in Norddeutschland mit einer Federklemme oder in Mitteldeutschland mit einer geschmiedeten Hülse und Nagel oder Schraube am Stiel befestigt.

Die Federklemme ist ein separates zweiteiliges Bauteil aus Blech, das aus einem Mantel und einer Kappe besteht. Die Klemme umschließt den Holzgriff am Ende vollständig und wird mit zwei Nägeln im Holz befestigt. Die Gabel wird dann mit einem Dorn fest in das Holz des Griffs getrieben, und die Federklammer verhindert das Spalten des Holzes. 

Im Gegensatz zu Heugabeln haben Mistgabeln dickere, leicht gebogene Griffe, die vorzugsweise aus biegsamem Holz wie Esche oder anderen Hölzern wie Buche oder Eiche hergestellt werden.

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Wozu verwendet man eine Mistgabel?

Die Mistgabel wird nach wie vor in Betrieben als universelles Werkzeug für viele Aufgaben eingesetzt, auch wenn die Bedeutung durch die Mechanisierung der Landwirtschaft geringer geworden ist. Sie wird sowohl zum Ausmisten eines Stalles, d.h. zum Entfernen der mit der Einstreu verbundenen tierischen Exkremente in einer Schubkarre, als auch zum Ausbringen des Düngers als Dünger auf sogenannte Mistbetten oder Felder verwendet.

Beim Ausmisten werden die Zinken häufig zum senkrechten Schaben auf dem Beton- oder Steinboden verwendet, um den Kot aufzulockern. Ähnlich wie die Grabegabel eignet sich auch die Mistgabel zum tiefen Einstechen in festes Material. Die Anordnung der Zinken erlaubt es, mit dem Fuß zu unterstützen. Sie wird auch zum Verteilen und Transportieren von Einstreu verwendet.

Fern ab der Landwirtschafvt oder Gärtnerei führt aber oft auch die Feuerwehr eine Mistgabel in den Löschfahrzeugen mit. Bei den Brandbekämpfern dient zum Auseinanderziehen und Auflockern von Brandgut.

Der Kartoffelhäufler

Der Kartoffelhäufler wird auch gern als Häufelpflug bezeichnet und ähnelt entsprechend auch sehr stark einem Pflug, wird aber in den heutigen privaten Gärten kaum noch genutzt. Mit einem Kartoffelhäufler gräbt man tiefere Furchen und erzeugt gleichzeitig höhere Erdanschüttungen. 

Kartoffeln und Lauch müssen als relativ tief eingegrabene Pflanzen ständig beobachtet werden, um ihr korrektes Wachstum zu gewährleisten. Hier kann ein Kartoffelhaufen besonders hilfreich sein.

Man pflügt die Erde in Reihen bis zur gewünschten Tiefe und setzt dann die Kartoffeln oder den Lauch oder andere Pflanzen zum Vergraben ein. Danach pflügt man mit dem Häufler eine zweite Furche gleich neben der ersten bepflanzten Zeile. Dabei wird Erde über der ersten Reihe angehäufelt.

Wenn man also auf diese Weise den Gemüsegarten anlegt, wird beim Ziehen jeder neuen Zeile Erde über die zuvor gezogene Zeile geschoben, was die benötigte Arbeitszeit deutlich verkürzt. Außerdem muss man weder graben noch sich ständig bücken.

Neben den reinen Handarbeitsgeräten gab es natürlich auch früher Geräte, die mittels Rädern und Griffen geführt wurden, während Pferde, Esel, Kühe oder Maultiere zum ziehen eingespannt wurden. Seinen Ursprung hatte der Pflug, und damit auch der Kartoffelhäufler im sogenannten „Grabstock“, der auch heute noch in einige Teilen der Welt verwendet wird.

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Wozu verwendet man einen Kartoffelhäufler oder Pflug?

Neben der Einarbeitung von Erdfrüchten kann man einen Kartoffelhäufler oder Häufelpflug natürlich auch allgemein zum Pflügen per Hand nutzen.

Als pflügen bezeichnet man das Auflockern und Wenden der obersten Bodenschicht, die man im landwirtschaftlichen Bereich auch Ackerkrume nennt. Durch das Pflügen bricht man die gesamte Oberflächenstruktur des Bodens auf und erschafft eine große, schollenartige Oberfläche. 

Durch die damit möglichen Einwirkungen des Wetters und die vergrößerte Sauerstoffzufuhr, werden auch verbliebene organische Stoffe besser zersetzt und der Boden bekommt insgesamt eine lockere Struktur. Insgesamt gibt es neben der Vorbereitung zu Pflanzarbeiten noch folgende wichtige Aufgaben, bei denen das Pflügen hilfreich ist:

  • mechanische Auflockerung des Bodens, insbesondere von verdichteten Flächen
  • Belüftung des Bodens mit Hilfe der biochemischen Zersetzung von älterem Pflanzenmaterial zu Humus
  • mechanische Unkrautbekämpfung
  • Vorbereitung des Feldes als Saatbeet
  • gleichmäßige und flächendeckende Einarbeitung von Ernterückständen oder organischem Material, das auf den Beeten oder einem Feld ausgebracht wird (z.B. Dünger, gehäckseltes Stroh)
  • Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere Feldmäusen, durch Zerstörung der unter der Bodenoberfläche liegenden Gänge und Nistkammern
  • mechanische Auflockerung des Bodens, insbesondere von verdichteten Flächen

Der Erfolg des Pflügens hängt vom richtigen Zeitpunkt, der an den Boden angepassten Arbeitstiefe und dem Wetter ab. Wird dies nicht eingehalten, kann der Pflug erhebliche Schäden an der Bodenstruktur verursachen. Gepflügt wird in der Regel im Herbst. Große Erdschollen können dann über den Winter durch Frostsprengung zerfallen. Wegen der Bodenorganismen und der Humusschicht sollte nicht zu tief gepflügt werden.

Der Rechen

Der Rechen ist ein echter Allrounder im Garten, egal ob es um das zusammenziehen von lockeren Gartenmaterialien wie Grasschnitt, Heu oder heruntergefallenem Laub geht oder um die Bodenbearbeitung im Garten – ein Rechen ist quasi in jedem Garten zu finden.

Als Rechen gilt dabei ein Handwerkzeug mit einem langen Stiel und einem dazu am unteren Ende quer angebrachten „Balken“, der über mehrere Zinken verfügt. Für die etwas stabileren Varianten hat sich aber umgangssprachlich eher der Begriff der Harke gefestigt. Die Bezeichnung Harke wird aber auch verwendet, wenn man aus dem norddeutschen Raum kommt.

Ein Heurechen, wie er auch heute noch benutzt wird.

Wir können also festhalten – bei einem Rechen geht es eher „locker“ zur Sache und eine Harke hat „hart“ zu arbeiten, denn sie dient vor allem der Bodenbearbeitung. Damit ist die Lockerung von Erde, das Befreien von Pflanzresten oder das Verteilen und Ebnen von Böden gemeint. Selbst als Vertikutierer von Rasen wurden schon so manche Harken eingesetzt.

Die geografische Trennlinie der synonymen Oberbegriffe Harke und Rechen verläuft im Westen um die Benratherlinie, im Osten etwas südlicher, nördlich von Dresden, leicht nordöstlich. Im Norden wird stellenweise zwischen den beiden Begriffen unterschieden. Die Harke ist der Erd-Rechen zum Glätten der Gartenbeete und Wege, der Rechen ist der Heurechen zum Zusammensammeln von Laub und Gras. Das zugehörige Verb ist im Norden „harken“ und im Süden „rechen“. Selbst bei den Norddeutschen, die zwischen den Werkzeugen unterscheiden, wird also der Ausdruck „Laub oder Blätter harken“ nicht als falsch empfunden.

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Der Spaten

Wer ebenfalls in keinem Garten fehlen sollte ist der Spaten, denn ohne Spaten keine Gartenarbeit – zumindest heutzutage. Das als Sonderform der Schaufel angesehene Grabewerkzeug besteht aus einem flachen und sehr stabilen und oftmals scharf-kantigem Blatt und einem daran befestigten Stiel.

Da man in den seltensten Fällen über einen Pflug im eigenen Garten verfügt kommt für Bodenarbeiten, wie das Umgraben ein Spaten zum Einsatz. Aber auch beim Abstechen von Rasenkanten oder entfernen der Grasnarbe ist ein Spaten sehr hilfreich. Dabei gibt es 2 Arten von Spatenblättern die für unterschiedliche Bodenarten geeignet sind.

Die Haltbarkeit eines Spatens und seine Belastbarkeit hängen hauptsächlich von der Konstruktion des Spatens ab, weniger vom Material. Das Spatenblatt sollte der Größe und Form des Bodens und den Kräften des Benutzers angepasst werden. Die Form und vor allem die Größe des Spatenblattes ist absolut entscheidend für die wirkenden Kräfte.

Das Arbeiten mit einem kleineren Blatt erfordert weniger Kraftaufwand. Derartige Geräte werden auch als Damenspaten bezeichnet. Am energiesparendsten ist natürlich das Arbeiten mit einer Grabgabel. Sie schont am ehesten unterirdische Pflanzenteile und größere Bodenorganismen wie Regenwürmer aber bei festen Böden tut man sich da keinen Gefallen.

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Die Spaten mit dreickiger Spitze sind für harte und steinige Böden, Spaten mit einem rechteckigen Blatt mit gerader oder leicht gebogener Spatenkante sind hingegen für steinarme und eher weichere Böden geeignet. Bei beiden Varianten ist die Spatenkante geschärft. Der Spaten wird insbesondere beim Auflockern von verdichtetem Boden eingesetzt, wobei das Spatenblatt in den Boden gestoßen oder getreten wird.

Man sollte beim Kauf eines Spatens unbedingt darauf achten, dass sich am oberen Bereich des Spatenblattes eine Trittkante befindet. Diese ermöglicht eine größere Kraftübertragung und beugt Verletzungen vor. So sollte man natürlich bei Gartenarbeiten stabile Schuhe mit fester Sohle tragen aber man sieht es oft genug, dass sogar mit „Schlappen“ im Garten gebuddelt wird. Ein Spatenblatt ohne Trittkante merkt man dann sehr schnell im Fussbereich.

Die Trittkante verbessert also die Kraftübertragung vom Schuh auf das Gerät, schmale und scharfe Kanten schneiden leicht in die Schuhsohlen und verursachen Schmerzen bei längerem Arbeiten. Bei einigen Konstruktionen wird die Vorderkante der Platte gebördelt oder ein abgeschnittenes Rohr einfach aufgesteckt und angehämmert. Die Ausführung der Vorderkante ist neben der Stahlqualität ein Qualitätsmerkmal, da ihre Herstellung einen weiteren Arbeitsgang erfordert.

Der Spatenstiel eines modernen Spatens ist in der Regel durch Nieten fest in den Spatenfedern fixiert. Neben dem einfachen Knauf ist die Griffform auch als T- oder D-Griff erhältlich. Der Spatenstiel kann auch je nach Körpergrösse der Person – oder wenn mehrere unterschiedliche große Personen den Spaten verwenden – als verstellbare Variante gekauft werden.

Der Reihenzieher

Der Reihenzieher ist auch als Rillenzieher oder Furchenzieher bekannt und dient, wie es sein Name vermuten lässt zum exakten Ziehen von Pflanzreihen oder Saatrillen. Um eine verhältnismäßig große Fläche gleichzeitig bearbeiten zu können hat er auch eine deutlich größere Arbeitsbreite, als dies zum Beispiel bei einer Harke der Fall ist. Üblich sind Arbeitsbreite von 80 bis zu 120 cm.

In der heutigen Zeit werden allerdings weniger große Saatflächen im heimischen Garten genutzt. Die Vielfalt im Gemüsegarten ist deutlich größer der Anbau einer Gemüse oder Obstsorte erstreckt sich kaum über mehr als 1-2 Beete, so dass es kaum Pflanzbereiche geben wird, bei denen ein Reihenzieher von Nutzen sein kann. 

Ein Reihenzieher mit 2 Reihenbreiten, der 3 oder 4 Rillen gleichzeitig ziehen kann.

Entsprechend klein ist das Angebot an Reihenziehern im Bau- und Gartenmarkt. Und selbst Online findet man nicht die übliche Bandbreite an Produkten. Bei den heute zu kaufenden Reihenziehern kann man die Schare in der Regel verschieben, so dass der Reihenabstand individuell eingestellt werden kann.

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Möchte man aber doch einen Rillenzieher kaufen oder selber bauen, dann kann man damit sehr zügig gleichzeitig mehrere Saatrillen ziehen, die dann mit Samen oder Jungpflanzen bestückt werden. Um besonders gerade Reihen zu erhalten, kann man vorher einer Schnur entlang des geplanten Beetes spannen und an dieser den Reihenzieher entlang bewegen.

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