Ein Insektenhotel kaufen oder eine Insekten-Nisthilfe selber bauen?

Insektenhotels und Insekten-Nisthilfen zur Unterstützung des biologischen Gleichgewichtes im eigenen Garten

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Ein Insektenhotel kaufen oder
eine Insekten-Nisthilfe selber bauen?

Insektenhotels und Insekten-Nisthilfen zur Unterstützung des biologischen Gleichgewichtes im eigenen Garten

AktivTiger-Bericht über Insektenhäuser und Insekten-Nisthilfen im Vergleich: 11/2024

Insekten spielen in der Natur eine bedeutende Rolle für das ökologische Gleichgewicht. Als Bestäubungsquelle für viele Pflanzen oder als Nahrung für unterschiedliche Tiere wie Igel oder Vögel und andere Insekten. Aber sie sind nicht nur nützlich, sondern auch wunderbare und beeindruckende Tiere, die es wert sind, entdeckt zu werden, und die dem Garten eine lebendige Vielfalt verleihen.

Wenn man Insekten unterstützen und ihnen einen Lebensraum im Garten bieten will, dann kann man dafür einiges tun. Einen Lebensraum für Insekten zu bieten, bedeutet neben der passenden Pflanzenauswahl zur Nahrung der Tiere auch Plätze zu schaffen, an denen Insekten nisten oder gar überwintern können.

Das Thema insgesamt ist auch in den Medien angekommen, so dass zum einen darüber berichtet und aktiv für die Tiere was getan wird, gleichzeitig steigt aber auch das Angebot an Informationen oder Produkten, die verkauft werden können.

Dabei konzentriert sich viel darauf, ein Bienenparadies im Garten oder auf dem Balkon zu erschaffen, doch so schön und nützlich Bienen für unser aller Leben sind, es sind nicht die einzigen Insekten, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.

Einige Infos über Insekten im eigenen Garten im Überblick

Bevor es richtig losgeht mit der Materie, wollen wir noch kurz auf ein paar allgemeine Punkte zu Insekten selbst eingehen. Schließlich will man als Gartenbesitzer ja auch wissen, was für ein Tiere man da anlockt.

  1. Natürliche Lebensräume für Insekten werden durch den starken menschlichen Eingriff immer knapper, so dass es wichtig ist, ihnen im Garten oder auf dem Balkon Möglichkeiten zu schaffen sich anzusiedeln.
  2. Insekten leisten als Bestäuber von Blüten wertvolle Hilfestellung in der naturnahen Pflanzenpflege und dem so wichtigen ökologischen Gleichgewicht, denn ohne die Bestäubung gibt es keine blühenden Pflanzen.
  3. Insekten sorgen nicht nur für die Fortpflanzung der Pflanzen, sondern auch für ihren Schutz, denn zum Beispiel Marienkäfer oder die Florfliege ernähren sich unter anderem auch von Schädlingen.

Im folgenden Ratgeber möchten wir einige wichtige Hinweise darüber geben, worauf man achten sollte, wenn man ein Insektenhotel kaufen oder selber bauen möchte. Wichtig ist uns aber auch, darüber zu informieren was bei Insektenhäuser unnötig ist, warum sich die Tiere eventuell nicht ansiedeln und weshalb das Angebots-Insektenhotel aus dem Discounter nicht immer die allerbeste Wahl ist und wie sie es erkennen.

Welche Insektenhotels können wir empfehlen?

Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.

Die für uns besten Insektenhotels und Insektennisthilfen im Vergleich

Insektennisthilfen liegen derzeit sehr im Trend und sind in fast jedem Baumarkt, Gartencenter und Discounter zu finden. Der etwas unglückliche, weil biologisch eigentlich völlig falsche Begriff Insektenhotel ist mittlerweile in aller Munde. Falsch deshalb, weil es sich um Insekten-Nisthilfen handelt und nicht um „Wohnraum“.

Die Anbieter solcher Insekten-Nisthilfen stellen die Behauptung auf, dass Insekten hier auch in sterilen Gärten ohne natürliche Pflanzungen Schutz und Unterschlupf finden würden. Diese Hypothese ist aber weit  von jeder biologischen Realität entfernt!

Die Ansprüche der einzelnen Arten an ihren Lebensraum sind äußerst komplex, einige der notwendigen Faktoren sind noch völlig unbekannt. Deshalb ist der Schutz der ständig verschwindenden natürliche Lebensräume, die automatisch alle wesentlichen Faktoren enthalten, sind so unendlich wichtig.

Die Schaffung künstlicher Lebensräume ist definitiv ein lohnender Ansatz und für uns Grund genug, uns nach den richtig guten Modellen umzusehen und hier zu präsentieren.

Insektenhotel-Empfehlung vom Aktivtiger

Das WildgärtnerFreude Bienenhaus von Neudorff zeigt, dass sich der Hersteller, die in den letzten Jahren von Biologen und Wissenschaftlern angebrachte Kritik durchaus zu Herzen genommen hat und nun eine Insektennisthilfe anbietet, die diesen Namen auch wirklich verdient.

Und damit gehört es auch dank seines guten Preises mit zu den derzeit besten am Markt erhältlichen Produkten. Der große Vorteil ist neben den Insektenfreundlichen inneren Werten tatsächlich auch die Verpackung.

Neudorff ist anerkannter Hersteller von vielerlei Gartenprodukten. Damit schafft es ein namenhafter Hersteller mit einem durchaus guten Produkt auch den „Massen“-Markt zu bedienen und damit die Ausbreitung unsinniger Insektenhotels zu verhindern.

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Trotzdem bringt auch das Modell von Neudorff noch einige Schwachstellen mit. Schön und gut ist, dass keine splittrigen Materialien verarbeitet worden sind, sondern Hartholzklötze mit verschieden großen Bohrungen und Pappröhrchen. Leider ist das Dach nicht wettergeschützt, so dass es schnell passieren kann, dass die Pappröhren dem Wetter zum Opfer fallen. Dem kann man aber Abhilfe mit der Wahl des Standortes schaffen und vielleicht mit einem kleinen „Upgrade“ des Hauses mittels eines größere und vielleicht mit ein wenig Dachpappe bespannten Daches.

Bemängeln kann man durchaus auch, dass der Rahmen noch immer aus weichem Nadelholz besteht, das verschraubt, anstatt vorgebohrt und geklebt ist. Aber als fertige Lösung ist diese Variante ganz vorn und daher auch unsere Empfehlung.

Insektenhotel-Bausatz mit guter Bewertung

Die 2. Empfehlung ist ein Bausatz, der immerhin teilweise nutzbar ist. Unser Vorschlag ist hier einfach den Bausatz als Basis zum selbst befüllen zu nutzen und dann zu schauen, in welchem Zustand die Röhrchen sind.

Hier kann man gerade mit Kindern die ersten Schritte unternehmen um etwas über Insekten zu lernen und gemeinsam das Insektenhotel aufzubauen. Die wenig nützlichen und auch nicht wertvollen Teile kann man dann beim Zusammenbau mit passenden Materialien austauschen.

Das kann man auch in den jeweiligen Kundenbewertungen lesen und es ist durchaus eine Freude zu sehen, dass die Menschen nicht mehr auf alle unnützen und für die Tiere sinnfreien Insektenhotels hereinfallen.

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Bienenhotel aus Nistblöcken zum Lernen für Kinder

Als 3. Produkt haben wir dieses Bienenhotel ausgesucht, das aus übereinander gestapelten Nistblöcken gefertigt ist. Das Haus ist zwar auch aus Weichholz gefertigt aber dafür wird es trotzdem sehr schnell von vielen Bienen angenommen. Man muss allerdings ein wenig mit Schleifpapier nachhelfen und die wenigen doch entstandenen Holzfasern abschleifen.

Besonders um Kindern zu zeigen wie Mauerbienen und ihr Lebenszyklus funktioniert ist das Bienenhotel sehr gut geeignet. Es weckt Interesse, es macht neugierig und man kann die Tiere toll beobachten.

Wichtig ist aber auch am Standort für einen guten Wetterschutz zu sorgen, da sonst das Holz aufquellen kann und die Holzfasern doch noch heraustreten und die Flügel der Bienen verletzen können.

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Imprägniertes Hummelhaus aus Massivholz

Die Hummel „der kleine fliegende, schwer zu züchtende Teddybär“ ist in der Regel ein gern gesehener Gast im Garten, die meisten Gartenbesitzer erkennen nicht, wie wichtig unsere Hummel für die Natur ist.

Die Hummel ist ein wichtiger Bestäuber auch an kalten Regentagen ihrer Aufgabe nachkommt und Nektar sammelt und Blüten bestäubt und so auch in Obstgärten zu einer guten Ernte beiträgt. 

Mit diesem hochwertigen Hummelhaus gibt man den Hummeln ein hochwertiges Zuhause. Alles was man benötigt, gehört zum Lieferumfang. Bei diesem Produkt kommt noch ein ausgezeichneter Service des Herstellers hinzu. Die Kundenbewertungen sprechen mit quasi voller 5 Sterne-Bewertung bei mittlerweile über 30 Bewertungen inklusive Bilder usw. eine eindeutige Sprache.

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Großer wetterfester und handgefertigter Hornissennistkasten

Edler geflammter wetterfester Hornistenkasten Mündener Art aus 18mm starkem massiven Fichtenholz und einem abnehmbaren wetterfesten Dach aus Siebdruckplatte. Damit die Hornissen ihr Nest stabil in den Kasten legen können, ist er mit 7 Nisthalteleisten ausgestattet.

Zum Schutz der Hornissen ist an den Eingängen ein Spechtschutz aus Edelstahl angebracht. Auf dem Boden sorgen zwei glatte, wasserfeste Bretter aus siebbedruckten Platten, die schräg nach unten angebracht sind, dafür, dass die Abfälle und der Kot der Hornissen aus dem Kasten herausfallen können.

Der Spalt ist jedoch nicht so groß, dass ein Vogel in den Kasten gelangen kann. Der Kasten kann einfach an der mitgelieferten Plattenschraube befestigt werden.

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Was es über Insektenhotel und Insekten-Nisthilfen zu wissen gibt

Was ist überhaupt ein Insektenhotel?

Der Begriff Insektenhotel ist vielleicht ein klein wenig irreführend, könnte man so doch annehmen, dass er aussagt, die Insekten würden lediglich dort übernachten. Doch dem ist nicht so, viel genauer ist eigentlich die Bezeichnung Insektennisthilfe. Aber der Begriff des Hotels ist allgemeingebräuchlicher und man kann ja auch über einen längeren Zeitraum im Hotel verweilen. 

Das Insektenhotel ist also ein durch uns Menschen gebauter Nist- und auch Überwinterungsplatz für die kleinen nützlichen Tiere. Man kann diese Nisthilfen für Insekten an den Baum (Stamm oder Ast) oder die Wand hängen. Auch freistehende Varianten oder auf einem dafür genutzten Ständer sind möglich. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, denn die Tiere machen ja auch keinen Halt in der Luft.

Wenn die Tiere das Insektenhaus annehmen, nutzen sie diese kleinen Räume, Röhren und Hohlstellen zur Ablage ihrer Eier und als Unterschlupf. Die Insekten, allen voran die Wildbiene, nehmen die für weitere Insektenarten gedachten Behausungen dankend gerne an und erfreuen uns und die Natur mit ihrer Anwesenheit. Aber beginnen möchte ich diesen wichtigen Wissensbereich erst einmal mit der Wichtigkeit der Insekten für unser Ökosystem.

Warum sind Insekten für Mensch und Natur so wichtig?

Unser Leben ist vielfältig und bunt, denn die Natur schenkt und eine große Menge an Blumen, Kräutern, Gehölzen, Nutzpflanzen und noch viel mehr. Doch das was uns dabei so gefällt und sich so farbenfroh zeigt macht das nicht um uns zu gefallen. Nein, der Zweck der bunten Farbenpracht, zusammen mit den wundervollen Formen und Düften ist es ganz simpel gesagt die reine Fortpflanzung.

Mit all der Schönheit der Natur sollen bestäubende Insekten angelockt werden. Diese ernähren sich zwar auch von den Pollen und vom Nektar, sichern aber eben auch gleichzeitig den Fortbestand der Pflanzen. Die angelockten Insekten bestäuben die Pflanzen aus denen sich neue Früchte und damit einhergehend neue Samen entstehen.

Die dann wachsenden Früchte dienen dann wiederum als Nahrung für Tiere und klar, auch für uns Menschen. Wie man sieht ist die Natur immer ein Kreislauf, der ohne die so wichtigen Insekten nicht funktionieren würde. Grund genug also die vielfältige Landschaft als Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und uns selbst zu erhalten.

So sind alle Gemüsepflanzen und Obstgehölze wie Äpfel, Beeren, Gurken, Kirschen, Tomaten, Kartoffeln, die wir im heimischen Garten oder auf unserem Balkon anbauen sind auf bestäubende Insekten, wie Schmetterlinge, Bienen, Fliegen und auch Wespen angewiesen. Das gilt natürlich auch für die landwirtschaftlich produzierten Obst- und Gemüsesorten.

Insekten sichern die Vielfalt von Nutzpflanzen und heimischen Singvögeln

Man hat festgestellt, dass der produktive Wert die Bestäubung durch Insekten in Deutschland etwa 2 Milliarden Euro jährlich ausmacht. Weltweit reden wir hier sogar von 260 Milliarden. Ohne die Arbeit der Insekten und hier natürlich allen voran die Bienen, wären die Ernten mindestens um die Hälfte geringer, die Früchte wären dazu noch viel kleiner und sie wären auch nicht so reichhaltig an Vitaminen und Mineralstoffen.

Es ist also immens wichtig, dass wir alle zusammen einen Beitrag leisten, um den Artenrückgang der Insekten zu stoppen. Die Auswirkungen auf die Natur und auch auf unsere Nahrungsmittelversorgung würden dramatisch sein. Insekten sichern uns diese Vielfalt an Nahrungsmittel, die uns eine abwechslungsreiche Ernährung ermöglicht.

Insekten leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bestäubung und Befruchtung von Blumen und Obstbäumen. Diese Insekten und ihre Larven fressen teilweise auch ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts an saugenden und nagenden Schädlingen zusammen mit ihrer Nachkommenschaft.

Darüber hinaus sichert eine artenreiche Insektenpopulation auch den Bestand an Singvögeln.  Deren Jungtiere sind nämlich auch ein die Insekten als Futter angewiesen, da sie besonders proteinreich sind.

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Aktivtiger-Info: Pollen und Nektar

Wer Insekten eine bunte Vielfalt an Blüten und Pflanzen bietet schafft eine Lebensgrundlage für Insekten wie Bienen oder Hummeln. Das bedingt sich daraus, dass die Blüten der Pflanzen Pollen und Nektar liefern. 

Der Blütenstaub, auch Pollen genannt, versorgt die Insekten mit Eiweiß, Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Fetten und Vitaminen. Der Nektar ist als Nahrungsquelle ein sehr wichtiger Energielieferant für die anstrengenden Flüge.

Was bringen Insektenhotels für den Arten- und Naturschutz?

Es mag viele Illusionen zerstören und ein wenig frustrierend sein, aber der Nutzen ist extrem gering! Drei Viertel aller solitären Wildbienenarten und sicherlich ein sehr hoher Anteil der solitären Wespen nisten im Boden. Sie profitieren also gar nicht von solchen Nisthilfen, und wir werden sie dort nie zu sehen bekommen. Aus ökologischer Sicht wäre die Schaffung von spärlich bewachsenen Magerflächen aus ungewaschenem Sand viel wichtiger und effektiver.

Alle Arten, die in unseren Insektenhotels nisten, sind – zumindest im Moment – sehr häufige Arten mit der genetisch verankerten Flexibilität, „unnatürliche“ Nistmöglichkeiten für ihre Zwecke zu nutzen. Der ungeschlagene Spitzenreiter ist hier die rostrote Mauerbiene, die bereits in Türschlössern, Gartenschläuchen, Regalschienen und Flöten zu finden ist und vor praktisch nichts zurückschreckt.

Das Bedürfnis von Spezialisten, wie z.B. den in Schneckenhäusern nistenden Mauerbienen, mit Fächern aus leeren Schneckenhäuser anzulocken, ist zum Scheitern verurteilt, weil die notwendigen Rahmenbedingungen hier nicht geschaffen werden können. Insekten-Nisthilfen können die Bedrohung seltener Arten weder verringern, geschweige denn verhindern.

Von den 550 einheimischen Solitär-Wildbienen- und 600 einheimischen Solitär-Wespenarten sind nur eine Handvoll auf solchen Nisthilfen zu finden, die alle recht häufig vorkommen und nicht gefährdet sind. Dr. Paul Westrich gilt als Wildbienenspezialist und konnte nach der Optimierung seines Gartens im Hinblick auf die Bedürfnisse der Wildbienen von insgesamt 115 spezifischen Arten im Laufe der Jahre nur 31 Arten in seinen Insektenhotels nachweisen.

In einem normalen Garten ist die Anzahl der auf den Nisthilfen vorhandenen Arten drastisch geringer. Ein weiterer Punkt, der sich langfristig als problematisch erweisen könnte, ist die typisch deutsche Neigung zum Gigantismus.

In einer einzigen Dose mit natürlichen Strohhalmen können sich unter optimalen Bedingungen über 1000 Scheren- oder Lochbienen entwickeln. Beim Bau der typischen Wildbienenstadt oder des Wolkenkratzers, der heute immer häufiger zu sehen ist, würde der Beschnitt – bei einer vernünftigen Konstruktion – leicht in die Zehntausende gehen.

Eine solche Überpopulation kommt in der Natur normalerweise nicht vor, nur im Boden nistende Arten können riesige Ansammlungen bilden. Unter solchen Bedingungen könnte der Parasitendruck stark ansteigen, weil die normale Populationsdichte in der freien Natur lokal drastisch überschritten wird.

In der Regel befinden sich der Parasit und der Wirt immer in einem einigermaßen stabilen Gleichgewicht. Wenn ein Parasit zu sehr in eine Population eingreift, würde er sich selbst seiner Lebensgrundlage berauben. Ein Eingreifen des Menschen ist daher unter normalen Umständen nicht erforderlich. Allerdings könnte dieses System unter diesen eher unnatürlichen Rahmenbedingungen möglicherweise entgleisen und die Bevölkerung völlig zusammenbrechen.

Das wäre natürlich kein endgültiger Misserfolg, aber der Zyklus würde mit neu einwandernden Wildbienen wieder beginnen. Studien zum Thema Parasitendruck auf Nisthilfen stehen erst am Anfang. Es stellt sich auch die Frage, ob die Nahrungsquellen in der Umgebung für solche Mengen ausreichen. Kleinere, verstreute Pflanzen sind deshalb biologisch in jedem Fall sinnvoller.

Braucht man dann überhaupt noch Insektenhotels?

Für Garten- und Naturliebhaber sollte der Schwerpunkt immer auf die Anlage von struktur- und artenreichen Naturgärten gelegt werden. Diese bieten während der Gartensaison ein breites Spektrum an Pollen und Nektar in Form von blühenden Wildstauden und Sträuchern. Insektennisthilfen sollten nur das letzte Sahnehäubchen sein, ein Sahnehäubchen, mit dem wir uns nach der weitgehenden Optimierung aller anderen Rahmenbedingungen selbst belohnen.

Welche Insekten nutzen ein Insektenhotel und welche nicht?

Das Insektenhotel soll den bei uns heimischen Insektenarten die Möglichkeit zur Fortpflanzung und Überwinterung bieten. Das ist besonders wichtig, da durch die starke Landnutzung, radikale Bekämpfung von Schädlingen und Monokulturen kaum artgerechte Lebensräume finden können.

Gleichzeitig bilden diese Nisthilfen einen wichtigen Teil des Natur- und Artenschutzes, unterstützen das ökologische Gleichgewicht und ermöglichen uns interessante Einblicke in die Lebensweise der verschiedenen Insekten. Wenn man sich ein Insektenhotel genauer ansieht, kann man bereits erahnen wie viele verschiedene Arten sich niederlassen können und vor allem friedlichen Zusammenleben. 

Ob die kleinen Helfer dann allerdings auch im Insektenhaus überwintern, ist in den meisten Fällen fraglich, aber dazu gehen wir im Folgenden genauer ein.

Art
Merkmale
genutzte Nisthilfe
Gehörnte Mauerbiene:
Die gehörnte Mauerbiene ist ca. 12-16 Millimeter groß mit schwarzer Brust und rot behaartem Hinterleib. Auch sie wird durch ihre pelzige Erscheinung oft mit Hummeln verwechselt.
Diese Art nistet in Löchern von Lehmwänden, Bohrlöchern oder hohlen Pflanzenstengeln mit einem Durchmesser von 7-9 Millimetern. Von daher sind sie häufig in Insektenhjotels anzutreffen. Feuchte Erde dient zum Verschluss der fertig gebauten Nester.
Rote Mauerbiene:
Die rote Mauerbiene wird 8-13 Millimeter groß und ist an Brust und Hinterleib rot-braun behaart, an der Spitze des Hinterteils sogar ganz schwarz. Die rote Mauerbiene kommt sehr häufig vor und ist nicht besonders wählerisch wenn es um ihre Nistplätze geht.
Hohle Pflanzenstengel und Bohrlöcher im Holz mit einem Durchmesser von 6-8 Millimetern werden von den Bienen sehr gern angenommen.
Stahlbaue Mauerbiene:
Die stahlblaue Mauerbiene wird 8-10 Millimeter groß und hat einen blau metallisch glänzenden Körper, wenn sie weiblich ist. Männchen sind rot-braun behaart und haben grüne Augen. Sie liebt die Wärme und sammelt vor allem von Schmetterlings- und Lippenblütengewächsen.
Diese Bienenart findet man häufig in einem Insektenhotel. Dort nutzt sie gerne Bohrlöcher oder hohle Pflanzenstengel mit einem Durchmesser von 4-5 Millimeter. Sie zerkaut Blattstücken, um ihre Nester zu verschliessen.
Rosen-Blattschneiderbiene:
Blattschneiderbienen gehören, wie die eng verwandten Mauerbienen, zu den Bauchsammlern. Auch sie sammeln den Pollen auf der Unterseite ihres Bauches. Die Blattschneiderbienen verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie runde und ovale Stücke aus den Blättern schneiden, mit denen sie ihre Nester auskleiden. Die Rosenblattschneidebiene bevorzugt frische Rosenblätter, nimmt aber auch Blätter von verschiedenen anderen Pflanzen an.
Blattschneiderbienen nutzen auch Insektenhotels und dabei am liebsten Pflanzenstengel, die Mark enthalten. Aber auch die hohlen Pflanzenstengel werden von den Tieren angenommen.
Pelzbiene:
Die Pelzbienen werden oft mit Hummeln verwechselt, da sie über eine ähnliche kompakte Körperform und dichte Behaarung verfügen.
Die Pelzbiene ist typischerweise eine Steilwandbewohnerin, womit man sie durchaus auch in Insektenhotel mit künstlichen Steilwänden antreffen kann.
Trauerbiene:
Die Trauerbiene ist quasi der Kuckuck der Bienen, denn sie lebt als Schmarotzer und legt keine eigenen Nester an, sondern nutzt die der Pelzbienen.
Seidenbiene:
In besiedelten Gebieten sind diese Bienen häufig anzutreffen. Die von ihnen gesammelten Pollen stammen vor allem von Korbblütengewächsen.
Seidenbienen wird man nur selten in einem Insektenhotel finden, da sie ihre Nester bevorzugt im Boden anlegen.
Grabwespen:
Grabwesepen werden 7,5 bis 12 Millimeter lang sind schlank und schwarz. Als Nahrung für ihre Nachkommenschaft kommen vor allem durch einen Stich gelähmte Spinnen auf den „Wespen“-Tisch.
Grabwespen verschiedener Arten nutzen Insektenhotels gern als Nisthilfen, dort bevorzugt in Stengeln mit 3-5 Millimetern Durchmesser. Aber auch Steilwände gehören zu ihren Nistorten.
kleine Grabwespen:
Die Grabwespen der Gattung Nitela borealis werden 3-4 Millimeter groß. Zu ihrer bevorzugten Nahrung gehören Blattläuse und Larven von der Staublaus. Sie ist in Mitteleuropa recht häufig anzutreffen.
Die Grabwespe besiedelt Insektenhotels und nutzt dann hohle Stängel mit einem bevorzugten Durchmesser von 2-3 Millimetern. Als Baumaterial für die Zwischenwände und den Nestverschluss werden dicht aufgeschichtete kleinste Erdbrockchen oder Holzfasern verwendet.
Faltenwespen:
Die Faltenwespe ist ca 9-12 Millimeter groß und hat rot gefärbte Beine. Sie ist in Deutschland sehr selten anzutreffen und zu ihrer Nahrung gehören Larven von Kleinschmetterlingen.
Die Faltenwespe nutzt Insektenhotel nur gelegentlich und besiedelt dann hohle Pflanzenstängel mit einem Durchmesser von ca. 6 Millimetern. Ihre fertigen Nester verschließt sie mit feuchter Erde.
Goldwespen:
Goldwespen gehören zu den farbenprächtigsten Insekten. Rote, blaue und grüne Töne lassen diese Tiere in der Sonne wie Edelsteine funkeln. Goldwespen leben als Parasiten.

Sie legen ihre Eier in die Nester von Bienen oder Wespen, wo sich ihre Larven vom Nahrungsangebot der Bienen oder Wespen ernähren. Da sie jedoch nirgendwo weit verbreitet sind, stellen sie für Bienen und Wespen keine Bedrohung dar.

Marienkäfer

Marienkäfer sollen sich nach den Verkaufsargumenten von einige Anbietern in Tannenzapfen verstecken – doch das ist völliger Quatsch und ich erkläre euch warum. Jeder kennt die kleinen, meist roten (manchmal auch gelben) Krabbler mit den schwarzen Punkten auf dem Rücken.

Marienkäfer sind in der Regel ziemlich gut erkennbar und haben scheinbar gar nicht vor sich zu verstecken, ganz im Gegenteil. Er will Aufmerksamkeit aber keine Tarnung. Rot oder Gelb gelten als Signal- und Warnfarben. Sollte sich doch einmal ein Fressfeind einen Marienkäfer einverleiben, so wird er dies nie wieder tun, sondern fortan meiden.

Er hat dann nämlich die Erfahrung gemacht, dass der Marienkäfer ein bitter schmeckendes und giftiges Sekret aussondert. Dies erfolgt in Gefahrensituationen über Poren in den Beingelenken. Der Verspeiste hat dann zwar nichts mehr davon aber seine Folgegenerationen um so mehr.

Es ist also völlig abwegig, dass sich ein Käfer mit einem solch aufwendigen natürlichen Abwehrmechanismus verstecken würde.

Florfliegen

Die Larven der Florfliege fressen gut 200-500 Blattläuse während ihrer zweiwöchigen Entwicklungszeit. Damit sind sie natürlich beim Gärtner eine sehr willkommene Insektenart.

Diese Tatsache machen sich dann auch die Verkäufer von Insektennisthilfen zu nutze, in dem in vielen Insektenhotel auch Abschnitte für Florfliegen enthalten sind. Diese erkennt man schnell an den typischen, rot lackierten Querblättern.

Florfliegen überwintern häufig in Garagen auf Dachböden oder in Geräte-Schuppen aber nicht in so kleinen Schlitzen von Insektenhotels mit nur wenigen Zentimetern Breite. Aber es gibt durchaus sinnvolle Möglichkeiten die kleinen Nützlinge zur Beherbergung einzuladen.

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In den 1980er Jahren unternahm Professor Cetin Şengonca an der Universität von Bonn viele Versuche mit Florfliegen zur Überwinterung. Diese Untersuchungen standen im Zusammenhang mit biologischer Schädlingsbekämpfung. Bei diesen Versuchen konnte nachgewiesen werden, dass Florfliegenhäuser in Rot oder Braun von den Insekten mit Abstand am besten akzeptiert wurden.

Man machte dabei noch eine 2 Feststellung, nämlich, dass es auch auf die Größe der angebotenen Nisthilfen ankam. Die angebotenen Überwinterungsquartiere, die im Feldversuch gut angenommen wurden, hatten jedoch eine Seitenlänge von ca. 30 cm. Kleinere Varianten bringen also keinen Effekt, wenn man Florfliegen ansiedeln möchte.

Ein solches Modell ist der hier dargestellte große Florfliegenkasten von dobar. Dieser erfüllt alle notwendigen Bedingungen, um diese nützlichen Blattlaus-Fresser im eigenen Garten anzusiedeln. Es hat wie empfohlen auf der Vorderseite und auf der Unterseite 5-6 diagonal angebrachte Lamellen aus Holz. Diese haben auch ausreichend Abstand zueinander, um den Florfliegen den ungestörten Zugang zum Innenraum zu ermöglichen. Dieser ist idealerweise mit Stroh gefüllt.

Alle anderen Florfliegenhäuser, die man kaufen kann, die aber nicht den Empfehlungen entsprechen kann man getrost unbeachtet lassen, wie auch in einer Studie [2] vom Bayrischen Agrarministerium festgestellt wurde.

Welche Vorteile hat ein Insektenhaus sonst noch?

Der praktische Nutzen von Insekten-Nisthilfen für den Natur- und Artenschutz mag extrem gering sein, aber solche Nisthilfen punkten vor allem im pädagogisch-didaktischen Bereich.

Sie sind eine Art „Köder“ für aufgeschlossene Menschen, die mit Wildbienen bisher völlig unbekannt waren. Ein großer Teil aller typischen Verhaltensweisen einer Art lässt sich bei einem Insektenhotel auf engem Raum beobachten, diese Möglichkeit ist sonst relativ selten.

Werden zusätzlich Beobachtungsnistkästen verwendet, kann die gesamte Entwicklung vom Ei bis zur schlüpfenden Wildbiene beobachtet und dokumentiert werden.

Auch der Entwicklungszyklus der entsprechenden Parasiten kann im Detail untersucht werden. Diese Beobachtungen sind einzigartig und faszinierend und sie faszinieren mich auch heute noch. Vor allem Kinder, aber auch Erwachsene, können hier sehr schnell begeistert und fasziniert werden.

Neugierde führt zu Fragen und Fragen können zu einem grundlegenden Verständnis des zugrunde liegenden Problems führen. Plötzlich geht es nicht mehr nur um das Nisten von Insekten, sondern um das gesamte Thema Arten- und Naturschutz sowie um die zunehmende Gefährdung aller Tier- und Pflanzenarten und mögliche Gegenmaßnahmen.

Hier wird das Thema zwar von hinten aufgerollt, aber das Ergebnis ist positiv. Ich kenne inzwischen eine Reihe von Menschen, die eine Art Initialzündung für Nisthilfen hatten, die letztlich zur völligen Umgestaltung des Gartens in einen Naturgarten geführt hat. Insekten-Nisthilfen tragen also wenig direkt zum Natur- und Artenschutz bei, aber sie können aber ein verstärktes Bewusstsein und ein Umdenken bei diesem Thema auslösen.

Diese Erfahrung habe ich bereits mehrfach mit meinen eigenen Kindern und Enkelkindern gemacht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Insektennisthilfen dem Betrachter weit mehr nützen als den Insekten. Dennoch ist der umfassende Einblick in das Leben der einzelnen Wildbienen und Wespen faszinierend und eine Bereicherung für jeden Naturliebhaber.

Welche Arten von Insektenhäusern und Nisthilfen für Insekten gibt es?

Insektenhotels mit Kiefernzapfen, Rindenstücken, Holzspänen, Steinplatten, nicht oder nicht korrekt gebohrten Ästen halten die vielen Versprechungen nicht ein. Sie entsprechen in der Regel überhaupt nicht den biologischen Anforderungen, damit Insekten diese als Brust- oder Niststätte annehmen. Dies gilt auch für Insektenhäuser, die gepresstes Heu oder Stroh und leere Lochziegel enthalten.

Einflugöffnungen für Schmetterlinge oder Hummeln sind für diese Insekten nutzlos. Die Anbieter solcher „Nisthilfen“ machen dem Käufer weis, dass sich Marienkäfer, Schmetterlinge und Florfliegen dort vermehren und überwintern werden.

Insekten umschwirren eine Blume, bevor sie in ihre Insektennisthilfe zurückkehrenDies gilt jedoch allenfalls für Wildbienen und sogenannte Solitär-Wespen, sofern geeignete Bohrlöcher oder Niststrohhalme zur Verfügung stehen. Mit Zapfen, Stroh oder Rindenstücken gefüllte Muster sind bestenfalls ein nächtlicher Unterschlupf, aber die Insekten brauchen dafür kein Insektenhotel. Sie finden ausreichend Schutz in der Natur.

Unterschlupfhilfen für Ohrwürmer, wenn man sie anbieten will, gehören in den Garten, wo der Blattlausbefall bekämpft werden soll und nicht ins Insektenhotel. Als Allesfresser erhalten sie nebenan nämlich auch Nahrung in den Brutröhren von Wildbienen oder Einzelgängerwespen und warum sollten sie sich dann noch auf den Weg zur Blattlaus machen, wenn das Futter quasi in direkter Nachbarschaft liegt?.

Viele Insektenhotels enthalten manchmal auch einen Hohlraum mit einem Einflugloch, der für Hummeln vorgesehen ist. Nistangebote für Hummeln, die in der Nähe des Nestes ziemlich stechfreudig sind, um sie mit den nicht stechenden Wildbienen zu kombinieren, sollten vermieden werden. Andernfalls gibt es keine Möglichkeit, die Wildbienen sicher zu beobachten – vorausgesetzt, sie lassen sich tatsächlich in der Nähe eines Hummelvolkes nieder.

Auch die Annahme dieser Nestangebote durch Hummeln ist sehr fragwürdig. Wenn überhaupt, dann ist eine Besiedlung durch Baumhummeln am wahrscheinlichsten. Eine Hummelart, die weniger friedlich ist als andere Hummelarten, so dass in unmittelbarer Nähe mit Stichen zu rechnen ist.

Wildbienenquartiere, die an einer Schnur aufgehängt werden sollen, sind ungeeignet. Wie soll eine Biene in solchen rotierenden Vierteln ihre Brutröhre finden? Auch quer von Wand zu Wand gestellte Grashalme sind ungeeignet, weil die Bienen nicht in die Brutröhren rutschen können.

Bienenhotel

In den meisten Fällen werden die Bienenhotels von Wildbienen bevölkert. Im Gegensatz zu den Honigbienen bilden diese meist solitären Arten keine Staaten. Einige der mehr als 560 in Deutschland lebenden Wildbienenarten benötigen für ihren Nachwuchs Nisthöhlen, die sich beispielsweise fünf oder sechs Bienen teilen. Als Neströhrchen können z. B. hohle oder kernige Pflanzenstängel, Bambusstäbe oder Schilfrohr verwendet werden.

Zusätzlich zu den Neströhren befindet sich der natürliche Lebensraum vieler Bienen- und Wespenarten in Löchern im Holz. Für diese Arten eignen sich Hartholzblöcke jeder Größe, in die Durchgänge von 2-10 mm gebohrt werden. Diese Gänge sollten möglichst tief in das Holz gehen, aber nicht vollständig durchbohrt werden.

Darüber hinaus sind auch Lehmwände als Nisthilfe erhältlich. Sie können dies z.B. tun, indem Sie einen alten Holzkasten mit feuchter Erde füllen und ihn vollständig austrocknen lassen. Dann wird die Kiste senkrecht gestellt und bildet eine kleine Steilwand, in der Bienen und Wespen in Zukunft ihren Nistplatz einrichten können.

Dieses vielseitige Bienenhaus mit vielen verschiedenen Eingängen wurde speziell als Nisthilfe für friedliche Wildbienen konzipiert. 

Das Bienenhotel verfügt nicht über Stirnholzbohrungen, so dass keine Gefahr durch splitternde Fasern besteht. Die hochwertigen Bohrungen haben 3mm bis 9mm Durchmesser und sind ca 7,5cm tief. Außerdem besitzen sie kein für Bienen verwirrendes symmetrisches Bohrmuster, sondern ein Naturnahes durcheinander.

Sobald eine Wildbiene hier ihre Eier abgelegt hat, kann die Entwicklung und Reifung kontinuierlich verfolgt werden, bis im Frühjahr der Nachwuchs schlüpft und die verschlossenen Löcher wieder frei werden. 

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Welche Wildbienenarten lassen sich gerne nieder?

Jeder, der sich entschließt, ein Bienenhotel einzurichten, wir kann hoffentlich bald folgende mögliche Kandidaten beobachten:

  • Die Rosenblattschneidebiene macht ihrem Namen alle Ehren und schneidet tatsächlich ovale oder runde Stücke aus frische Rosenblättern, um ihre Nester auszukleiden
  • Die gehörnte Mauerbiene ist die große pelzige Art, die uns oft an Hummeln erinnert.
  • Die rote Mauerbiene
  • Die stahlblaue Mauerbiene mag es besonders warm und kuschelig
  • und auch die Grabwespe nistet sich gern im Insektenhotel ein
Wie schnell ziehen die Wildbienen in das Bienenhotel ein und wie lange bleiben sie?

Wie schnell eine solche Nisthilfe tatsächlich benutzt wird, hängt von der Jahreszeit, der Art und der Aufhängung des Bienenhotels und anderen potenziellen Siedlern ab. Wespen und Wildbienen füllen ihre Nisthilfen mit Nahrungsmitteln, in die sie auch ihre Eier legen. Die Bienen schlafen nachts selbst in den Hohlräumen.

Bienenhotels sind für eine Nutzung über mehrere Jahre vorgesehen. Bereits benutzte Röhren, aus denen im folgenden Jahr die neue Generation schlüpft, werden gereinigt und neu abgedeckt, vor allem wenn es allgemein an Platz mangelt. Daher muss das Bienenhotel manchmal über Jahre hinweg nicht gewartet werden, wenn es trocken aufgestellt wird. Lassen Sie in jedem Fall den Nachwuchs schlüpfen, bevor Sie mit dem alten Bienenhotel etwas unternehmen.

Wo ist ein guter Standort für ein Bienenhotel?

Wie bei allen anderen Insektenhotels ist ein regen- und windgeschützter Standort zweifellos vorzuziehen, obwohl wir beachten sollten, dass dieses Versteck auch im Winter bewohnt bleiben kann. Deshalb wählen wir eine möglichst sonnige Lage.

Eine Süd-Ost-Orientierung der Bohrlöcher ist gut, weil die Bienen auf diese Weise bereits im Frühjahr von der wärmenden Morgensonne profitieren können. Das Bienenhaus sollte so gut befestigt sein, dass es nicht von einem Sturm weggeweht werden kann.

Wenn man nicht die Möglichkeit hat, es direkt unter einem kleinen Vordach oder einer Traufe zu befestigen, sollte es mit einem eigenen kleinen Dach vor dem Regen geschützt werden. Wenn die Neströhren zu nass werden, kann sich leicht Schimmel bilden und wenn diese aus Pappröhrchen bestehen werden sie das nicht überleben.

Bei perforierten „Steilwänden“ auf einer Gartenterrasse kann das Bienenhotel relativ nah am Boden sein. Die „Augenhöhe“ ist auf jeden Fall besser, so dass man mit Spaß zuschauen kann. Wie die Wespen fliegen die Wildbienen von März bis September. Wir können Ihnen unsere Nisthilfen für den gesamten Zeitraum anbieten. Die größte Chance auf Ansiedlung besteht im April und Mai, wobei die Roten oder gehörnten Freimaurerbienen Ihr wahrscheinlichster Gast sind.

Kann man einen Bienenhotel selber bauen?

Für den Bau eines Bienenhotels eignen sich alle unbehandelten, natürlichen Materialien wie Lehm, Stein oder Holz. Bambusrohre oder hohle Stämme sind bei Bienen besonders beliebt. Harzreiche Hölzer vom Nadelbaum sind weniger geeignet.

Nehmen wir zum Beispiel einen Hartholzblock für unser Bienenhotel. Wir statten ihn mit vielen Löchern unterschiedlicher Dicke bis zu einschließlich zehn Millimeter aus. Die Bohrtiefen sollten etwa acht Zentimeter und die Abstände zwischen den Löchern etwa zwei Zentimeter betragen. Natürlich wird der Block dann so aufgestellt, dass die Löcher etwa horizontal ausgerichtet sind und keine Regentropfen hineinprasseln.

Hummelhaus

In Deutschland gibt es rund 30 Hummelarten. Viele der Hummelarten sind heute vom Aussterben bedroht. Nur etwa 6 Arten kommen regelmäßig im Siedlungsgebiet vor. Für diese Hummelarten kann man Nisthilfen im Garten oder auf dem Balkon anbieten. Eine Besiedlungsgarantie gibt es zwar nicht, aber Hummelhäuser sind in der Regel gut abgedeckt.

Das eigene Hummelvolk zu beherbergen und sie das ganze Jahr über wachsen zu sehen, ist für jeden Naturliebhaber ein faszinierendes Erlebnis. Die friedlichen Hummeln wachsen einem schnell ans Herz. Für Kinder ist diese Form der Naturbeobachtung aus nächster Nähe besonders wichtig und stärkt das Umweltbewusstsein.

Die einjährigen Hummelvölker kümmern sich weitgehend selbst um ihre Versorgung. Eine zusätzliche Fütterung mit Zuckerwasser ist möglich und wird von den Hummeln bereitwillig angenommen. Die Zuckerlösung sollte wenigstens eine 50%ige Tafelzuckerlösung sein oder noch besser eine Lösung aus Tafel- und Fruchtzucker im Verhältnis 1:2.  Die Flüssignahrung wird in kleinen Blöcken (zum Beispiel in Lego-Bausteinen) im Vorbaukasten oder auf dem Flugbrett für die Hummeln bereitgestellt.

Ansonsten kümmern sich die Tiere um sich selbst und bestäuben die Blumen in der Umgebung. Je blumiger die Umgebung ist, desto besser haben es unsere kleinen Haustiere.

Wo ist ein guter Standort für den Hummelkasten?

Um eine Überhitzung des Hummelkastens zu vermeiden, darf er nicht in der prallen Sonne stehen. Am besten ist ein halbschattiger Ort. Der Kasten sollte an einem ungestörten Ort in Bodennähe auf der Erde oder auf dem Balkon aufgestellt werden. Das Eingangsloch sollte von der Wetterseite abgewandt sein.

Die ersten Hummelköniginnen erscheinen um den März herum. Von diesem Zeitpunkt an lohnt es sich, den Hummelnistkasten nach draußen zu stellen. Nachdem das einjährige Hummelvolk gestorben ist, kann der Kasten gereinigt und trocken gelagert werden. Im kommenden Jahr wird er einem neuen Volk ein Zuhause bieten. Hummelköniginnen suchen im Frühjahr aktiv ein Nest auf. Hummelhäuser werden gerne angenommen.

Wenn dies nicht von selbst funktioniert, kann man helfen und eine Königin, die in der Nähe eindeutig nach Hohlräumen sucht, mit einer schalenförmigen Hand fangen und durch das Einflugloch in den Kasten stecken. Das Loch sollte für 1 bis 2 Minuten geschlossen bleiben, damit die Hummel nicht wegfliegt. In den meisten Fällen nehmen die Hummeln die angebotene Nisthilfe an.

Die Junghummelköniginnen einiger Hummelarten, wie die Steinhummel oder die Gartenhummel kehren mit grosser Zuverlässigkeit in ihre Nester zurück. Wenn sie in einem Jahr ein erfolgreiches Nest gehabt haben, kommen die jungen Königinnen im nächsten Frühjahr wieder zurück. Nur eine der Königinnen kann den Kasten wieder besiedeln, so dass man auf Wunsch und bei entsprechendem Platz mehrere Hummelhäuser anbieten sollte.

Kann man ein Hummelhotel selber bauen?

Für den Bau einen Hummelhauses benötigt man folgende Materialien:

  • Nicht glasierter und unbehandelter Terrakotta-Tontopf mit einem etwa 2 cm großen Loch im Boden des Topfes
  • 1 Steinplatte in der Größe des Topfes, sowie einige verschieden große, flache Steine
  • Getrocknetes Gras oder Moos als Füllmaterial

Nach der Auswahl des Platzes auf sandigem und durchlässigem Boden in sonniger Lage, gräbt man ein Loch, das etwas tiefer ist als der Tontopf hoch. Das gegrabene Loch sollte jedoch genauso breit wie der Tontopf sein. Auf dem Boden sollte man für einen guten Wasserabfluss sorgen. Das kann zum Beispiel mittels einer Gesteinsschicht erfolgen. Auf keinen Fall sollte der Boden zu fest oder gar verdichtet sein.

Ganz nach unten kommt nun eine flache Steinplatte, die untere anderem auch als Schutz vor Wühlmäusen dient. Nun stellt man auf die Platte den umgedrehten Topf, der vorher etwa halbvoll mit dem Füllmaterial bestückt wurde.

Es erfolgt nun das eingraben des Topfes bis zu seinem Rand. Auf den nun oben befindlichen Boden baut man ein kleines Dach aus Steinen. Kleinere Steine bilden dabei eine Umrandung auf die zum Schluss wiederum eine größere, flache Platte gelegt wird. So dringt kein Wasser in den Topf und trotzdem können die Hummeln bequem ein- und ausfliegen.

Schmetterlinge können sich auch in einem Insektenhaus niederlassen
Bei einem solchen Blumenmeer gibt es viel Nektar für den Schmetterling als Nahrung

Schmetterlingshaus

Kaufen Sie einfach kein Schmetterlingshaus, denn es wird von den Tieren sehr wahrscheinlich nicht genutzt. Zumindest nicht zum Überwintern. Dazu muss man zum einen Wissen, dass von den in unseren Breitegraden 180 existierenden Schmetterlingsarten  gerade mal 6 Arten überhaupt als Schmetterlinge überwintern.

Schmetterlingsart
Überwinterungsplätze
Zitronenfalter:
Überwintert in den freien Natur an der Blattunterseite von immergrünen Pflanzen wie Efeu oder Ilex.
Tagpfauenauge:
Diese oft vorkommende Schmetterlingsart überwintert in Keller und Dachböden von Gebäude oder in der Scheune. Aber auch die Kanalisation, Straßengullies oder natürlich vorkommende Höhlen gehören zu seinem Quartier.
Kleiner Fuchs:
Diese ebenfalls häufig vorkommende Art überwintert vor allem auf Dachböden oder in Höhlen.
Großer Fuchs:
Deutlich seltener ist diese Art anzutreffen. Sie überwintert in alten Häusern oder Kanälen unter Straßen aber auch unter der Straßenbrücke und in alten Holzstapeln fühlt er sich wohl.
Trauermantel:
Diese sehr seltene Schmetterlingsart überwintert in alten Schuppen oder vom Specht geschaffenen Nisthöhlen aber auch in den Wurzeln alter umgestürzter Bäume.
C-Falter:
Wo diese Schmetterlinge überwintern ist nicht bekannt.

Die anderen Arten überwintern – wenn überhaupt -lediglich als Ei, Raupe oder Puppe. Schaut man sich nun die in der Tabelle genannten Plätze an, fällt auf, dass diese nicht mit den Schmetterling-Schlitzen in den angebotenen Insektenhotel gemein haben.

Gerade einmal eine Handvoll unserer einheimischen Arten überwintern also überhaupt als Schmetterlinge. Die Überwinterungsquartiere sind nie ein limitierender Faktor, aber immer in ausreichender Menge vorhanden.

Der massive Rückgang in den Reihen der Schmetterlinge hat seine Wurzeln in der Zerstörung von Lebensräumen – auch denen der Raupen und dem Mangel an den notwendigen Futterpflanzen für die Raupen.

Künstliche Nisthilfen für Insekten können – sofern sie richtig verarbeitet werden – nur den Anforderungen von Hohlraumbesiedlern gerecht werden. Die kommerziellen „Insektenhotels“ aus Baumärkten, Gartencentern und Discountern erfüllen diese Anforderung aufgrund ungeeigneter Materialien und schlechter Verarbeitung in der Regel nicht.

Aus welchen Materialien besteht ein Insektenhotel?

Aus welchen Teilen und Materialien besteht eigentlich so ein Insektenhotel und wie sinnvoll sind die einzelnen Bestandteile? Röhren, Holzblöcke oder Baumscheiben mit Löcher, alte Ziegelsteine und Tannenzapfen sieht man häufig in den typischen Insektenhäusern. Doch wirft man mal einen genaueren Blick, stellt man schnell fest, dass einige Bestandteile sogar gefährlich und damit auch völlig nutzlos sind.

Im Beispielfoto sieht man zwei Parade-Exemplare aus dem Baumarkt, die in vielerlei Hinsicht nicht! geeignet sind, Insekten als Nisthilfe angeboten zu werden. Man sollte also durchaus mal genauer hinschauen, wenn man das nächste mal solche Produkte zu sehen bekommt.

Typische Insektenhotels, wie sie im Baumarkt oder Discounter und vielen Onlineshops angeboten werden - leider mit erheblicher Verletzungsgefahr für die Insekten.
Typische Insektenhotels, wie sie im Baumarkt oder Discounter und vielen Onlineshops angeboten werden - leider mit erheblicher Verletzungsgefahr für die Insekten.

Holzscheiben und dicke Äste mit Bohrungen

Holz ist so ein schönes und natürliches Material – da kann man doch zwangsweise nichts verkehrt machen? Nun das ist weit gefehlt, denn auch im Holz lagern so einige Gefahren für die fleißigen Insekten. 

Stark faseriges und dazu noch weiches, völlig ungeeignetes Nadelholz wird oft in den zum Kauf angebotenen Insekten-Nisthilfen verwendet. Bei feuchter Witterung richten sich die Fasern innerhalb der Gänge auf und verhindern auf diese Art eine mögliche  Ansiedlung von Insekten. Zudem ist die Harzbildung bei Nadelhölzern ein weiteres Problem, weil die Insekten daran festkleben könnten.

Ausgefranste Bohrungen mit Splittern und Fasern haben eine ähnliche Wirkung wie die bei Halmen. Sie gefährden die empfindlichen Flügel der Insekten und werden deshalb nicht besiedelt. Hochwertige, neue Bohrer, Löcher mit einem Durchmesser von 2-9 mm (Schwerpunkt 2-6 mm) und saubere, glatt geschliffene Bohrungen sind das A und O beim Bau von Insektenhäusern. Dazu sollte ausschließlich Hartholz verarbeitet werden. Geeignet sind zum Beispiel Eiche, Buche, Esche und alle Arten von Obstbäumen.

Wie müssen die Löcher in Holz für ein Insektenhotel gebohrt werden?

Löcher im Holz sollten generell immer rechtwinklig zur Holzfaser und niemals in der Endmaserung angebracht werden. In diese Richtung verlaufen auch die natürlich besiedelten Höhlen von Käferlarven im Totholz. Die geschnittenen Fasern und Wasserleitungselemente des Holzes nehmen bei feuchter Witterung Feuchtigkeit auf und quellen auf – wobei der Wassertransport ja im übrigen auch ihre ursprüngliche Funktion war.

Die ungleichmässige Trocknung führt dann zu Spannungen und damit zu unterschiedlich starker Rissbildung im Holz. Dieser Prozess wird verstärkt, wenn die Löcher dicht beieinander liegen. Durch diese Risse können Pilze und Parasiten eindringen, so dass die Insekten instinktiv solche Durchgänge vermeiden.

Im Allgemeinen gilt Folgendes: Die Rissbildung nimmt mit dem Durchmesser eines Astes oder einer Stammscheibe zu, und zwar umso schneller, je schneller die Trocknung erfolgt. Bei relativ dünnen Hartholzästen, die sehr langsam getrocknet sind, kann das Bohren von Löchern im Endholz bis zu einem gewissen Grad funktionieren, im schlimmsten Fall kann die Setzung aber auch gleich Null sein.

Gut abgelagerte Laubholzblöcke oder Baumstämme, die quer zur Holzfaser gebohrt wurden, bleiben dagegen jahrelang funktionsfähig und werden aller Wahrscheinlichkeit nach vollständig von den Insekten besiedelt.

Bei der Gestaltung von Nisthilfen ist es immer sinnvoll, sich an biologischen Modellen zu orientieren. Schließlich können Systeme, die sich seit Jahrmillionen in der Praxis bewährt haben, gar nicht so schlecht sein.

Eine Nistmöglichkeit, die von vielen Hohlraumbesiedlern unter den Wildbienen und Wespen genutzt wird, sind die verlassenen Baue von Käferlarven im Totholz. Je nach der Art, die sich dort entwickelt hat, haben diese Gänge unterschiedliche Durchmesser.

Manche Totholzscheite sind wie ein Sieb durchlöchert und bieten daher üppigen Nistraum. Da sich diese Gänge in der Regel an der Außenseite des Stammes öffnen, verlaufen sie immer mehr oder weniger rechtwinklig zur Holzfaser.

Die Öffnungen dieser Fraßgänge nach außen sind klar abgegrenzt und splitterfrei, eine Käferlarve hat nicht die Möglichkeit, an unsauberen Gängen zu nagen. Auch die Löcher in unseren Nisthilfen sollten sich an diesem Modell orientieren: quer zur Faser und
präzise!

Stroh- Bambus- und Schilfhalme

Nach Holz sind hohle Halme die zweithäufigste Art an Materialien, die in Nisthilfen für Insekten verwendet werden. Zu den sich ansiedelnden Arten gehören Wildbienen und Wespen. Doch für die Tiere sind die verwendeten Materialien häufig gefährlich, was vor allem an der unzureichenden Verarbeitungsqualität liegt.

Saubere, glatte und splitterfreie Schnittkanten der verwendeten Stroh-, Schilf- oder Bambushalme sind die wesentlichen Grundvoraussetzungen für die Akzeptanz durch die Insekten.

Um den Pollen in der Brutzelle abzuwischen, krabbeln die Wildbienen mit den Flügeln voraus, also rückwärts  in den genutzten Nistgang. Jeder Splitter am Eingang des Neströhrchens würde die empfindlichen Flügel irreversibel zerstören und ohne Flügel können die Bienen auch nicht überleben. Deshalb meiden die Insekten instinktiv solche nutzlosen Nistmöglichkeiten.

Einige der verwendeten Röhren sind so ausgefranst, dass der Eingang vollständig blockiert ist, so dass es überhaupt keinen nutzbaren Hohlraum gibt. Infolgedessen findet hier keine Besiedlung statt.

Möchte man also entsprechende Niströhren anbieten, muss man entweder beim gekauften Modell ordentlich nacharbeiten oder man tauscht mit vernünftigen Halmen aus.

Halm-Sorte
Informationen zur Halmart
Naturstrohhalme:
Natürliche Strohhalme werden aus Getreidehalmen, oft aus Roggen, hergestellt. Wenn man also im Herbst Zeit und Lust hat, kann man sich am Feld selbst versorgen. Ohne den Bauer um sein Getreide zu bringen werden häufig am Feldrand einige nutzbare Halme zur Verfügung liegen.

Die Qualität der Strohhalme auf dem Markt ist sehr unterschiedlich, hier kann man oft nur ausprobieren. Strohhalme haben in der Regel glatte, sauber geschnittene Kanten und sind sehr froh, von löcher-liebenden Bienen besiedelt zu werden.
Bambus:
Bambus ist robust und fast unverwüstlich, aber wir bekommen ihn nicht umsonst wie Schilf oder Strohhalme.Er ist leichter zu verarbeiten als Schilf, weil er beim Sägen nicht zum Splittern neigt.

In der Regel wird er in Form von Pflanzstöcken in Baumärkten und Gartencentern angeboten, und im Internet gibt es inzwischen eine Reihe von Firmen, die sich auf Bambus spezialisiert haben.
Schilfhalme:
Schilfhalme sind wesentlich zerbrechlicher als Bambus, weil sie in ihrer Struktur viel spröder sind. Das kann man ein wenig verhindern, wenn man sie über mehrere Stunden in Wasser einweicht, bevor man sie schneidet.
Schilfmatten:
Schilfmatten bekommt man als beliebten Sichtschutz in jedem Baumarkt. Der Vorteil ist die Verbindung der einzelnen Schilfhalme mit Draht. Die Schilfmatte wird mit einer scharfen, fein gezahnten Säge in Streifen passenden zur Tiefe des Insektenhotels gesägt.

Dann kann man die Streifen wieder aufrollen, mit Draht oder Schnur fixieren und in der Nisthilfe anbringen. Entscheidend sind aber auch hier die sauberen Schnittkanten, so dass man auch den Zipp mit dem Einweichen in Wasser beherzigen sollte.

Am Ende können natürlich alle hohlen Pflanzröhren und Stengel, die eine stabile Wand haben genutzt werden. Empfohlen werden zum Beispiel, Gewürzfenchel, Wilde Kade, Liebstöckl, Staudenknöterich oder weißer Senf.

Wie groß sollten die Halme sein?

Der innere Durchmesser der Halme und Röhrchen sollte zwischen drei und neun Millimetern betragen. Es kommt durchaus vor, dass man in Nisthilfen auch Röhren mit einem Durchmesser von mehr als 2 cm sieht. Alles mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter ist aber völlig sinnlos und wird praktisch nie besiedelt. Diese Röhren dienen allenfalls dazu für wenig Geld Platz zu verschwenden.

Wie schneidet man die Halme am besten und wie kann man sie nachbearbeiten?

Unreine Schnittkanten sollten immer mit Sandpapier geglättet werden, damit die Flügel der Insekten nicht durch Splitter und Querfasern gefährdet werden.

Wenn man die Möglichkeit hat, eine elektrische Band- oder Dekupiersäge zu nutzen, sparen man sich viel Zeit und Mühe und erhält saubere Schnittkanten. Mit einer feinzahnige Handsäge erhält man natürlich auch sehr gute Ergebnisse. Saubere Schnittkanten sollten auch durch das Schneiden mit einem Dremel mit einer dünnen 0,75 mm dicken Metallschneidscheibe entstehen.

Manchmal kann es helfen, die Stängel über Nacht in Wasser zu tränken, wodurch sie beim Sägen glatter werden und weniger absplittern. Eine Gartenschere ist übrigens nicht geeignet, denn sie drückt die Stängel zusammen und lässt sie absplittern.

Die natürlichen Strohhalme können mit einer scharfen Schere geschnitten werden. Sie sind flexibel und dehbar genug, um das kurze Quetschen beim Schneiden zu überstehen. Die Innenseite der Halme kann dann mit einer langen Schraube, Bohrern oder Pfeiffenreinigern von Mark und Haut gereinigt werden.

Wie verschließt man die Halme richtig?

Insekten besiedeln nur dunkle Stängel, die auf einer Seite geschlossen sind. Am einfachsten ist es daher, die Stängel direkt hinter einem Stängelknoten zu schneiden, der dadurch von sich aus als Verschluss wirkt. Zum Verschließen kann man auch Ton oder Watte benutzen.

Wenn die Halme in einem Behälter, wie zum Beispiel in einer alten Dose angeboten werden, ist es am Besten, sie in eine dünne Schicht flüssigen Gips am Boden der Dose zu drücken. Zum einen werden sie damit zugemacht und zum anderen auch in ihrer Position fixiert. Zudem hat die Fixierung den Vorteil, dass die einzelnen Halme nicht mehr von Vögeln herausgezogen werden können, die sie vielleicht für den eigenen Nestbau verwenden wollen.

Wie bringt man die Halme an?

Die Halme kann man mit Hilfe von Kabelbindern in einer Nisthilfe zusammenbinden. Auch Blechdosen oder geschnittene Plastikrohre sind gut geeignet. Wenn man die Stängel mit einer dünnen Schicht Gips fixiert, kann man letztlich jeden beliebigen Behälter verwenden.

Die Stängel werden auf die entsprechende Länge, die der Tiefe des Gefäßes entspricht, zugeschnitten und eng beieinander verpackt. Durch die Kombination von Stängeln mit unterschiedlichen Durchmessern und Farben können sogar Muster erzeugt werden. Das vereinfacht den Insekten die Orientierung beim Anflug uns sieht gleichzeitig elegant aus.

Pappröhrchen

Seit einigen Jahren finden sich auch mehr und mehr Papphülsen oder Röhrchen mit verschiedenen Durchmessern in den Insektenhäusern wieder. Wenn die Unterbringung nicht direkt dem Wetter ausgesetzt ist, können die Röhren über viele Jahre hinweg genutzt werden. Insekten nehmen sie auf jeden Fall recht gerne an.

Die als Nisthilfen verwendbaren Pappröhrchen bestehen aus recyceltem Altpapier. Die Begriffe Pappe oder auch Karton klingen zunächst nicht sehr vertrauenswürdig, doch das Material ist erstaunlich robust und hat sich für viele Insektenhoteliers seit mehreren Jahren bewährt.

Die Röhren sind imprägniert und damit wasserabweisend, bleiben aber trotzdem atmungsaktiv. Schilf, Bambus und Naturstrohhalme müssen in der Regel geschnitten werden, aber es ist oft relativ schwierig, glatte und saubere Schnittkanten zu erhalten. Die Pappröhren hingegen können sofort verwendet werden, was vor allem für Naturliebhaber mit zwei linken Händen ein Kaufargument sein kann.

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Wie bringt man die Pappröhrchen an?

Da die Röhren auf beiden Seiten offen sind – darum geht es bei Röhren – muss die Rückseite entweder an einer glatten Oberfläche anliegen oder mit Gips, Wachs, Lehm oder Erde abgedichtet werden.

Offene Röhren werden nur in Ausnahmefällen und dann fast ausschließlich von Mauerbienen besiedelt, die äußerst flexibel sind, was die Anforderungen an ihren Nistplatz betrifft. Am einfachsten ist es, die Röhren gebündelt in eine Dose oder einen ähnlichen Behälter zu legen.

Viele Vogelarten lieben hochwertiges Insektenprotein, die weiche Pappe lässt sich leicht zerkleinern und ist kein Gegner für einen bewährten Vogelschnabel. Die Röhrchen sollten daher immer so im Behälter fixiert werden, dass sie sich nicht einzeln herausziehen lassen.

Viele Insektenhoteliers hatten jedoch nie Probleme mit Vögeln, so man den Insektenschutz vor Vögeln mit einem engmaschigem Drahtgeflecht nicht als von vornherein vorbeugende Maßnahme anwenden braucht, sondern nur bei tatsächlichem Bedarf. Schließlich ist so ein Drahtgeflecht ist ziemlich unschön und stört auch beim Beobachten der Tiere.

Wie besiedeln Insekten die Pappröhrchen?

Pappröhren aus Pappe werden insbesondere von Wildbienen sehr gut angenommen, und diese Insekten-Nisthilfen sind oft schon nach einer Saison vollständig belegt. Dies gilt für große Arten wie die gehörnte und rostrote Mauerbiene, aber auch für die kleinen wie die Löcher- und Scherenbienen.

Oft werden in den Nisthilfen nur grosse Röhren mit einem Durchmesser von acht oder 9 mm angeboten. Sie sind in erster Linie für die rostrote und die gehörnte Mauerbiene optimiert, die ohnehin eine unserer häufigsten Arten ist. Es ist daher ratsam, Pappröhren mit unterschiedlichen Durchmessern zu mischen, insbesondere wenn Sie keine Nisthilfen für kleinere Arten anbieten.

Ein gutes Beispiel für ein Insektenhotel mit vielfältigen Nisthilfen im Angeboit
Ein gutes Beispiel für ein Insektenhotel mit vielfältigen Nisthilfen im Angeboit

Steine und Ziegel

Um eines gleich vorweg zu sagen, Loch- und Hohlraumziegel sind in den meisten Fällen der angebotenen Nisthilfen sinnlos und werden nicht von den Insekten genutzt. Das liegt aber weniger daran, dass Insekten einen Bogen um die gelochten Steine machen, sondern dass einfach viel zu große Hohlräume angeboten werden. Das liegt am primär-Nutzen der Steine, der ja in seinen Hohlräumen vor allem Luft als Wärmebrücke und Gewichtsreduktion enthalten soll.

Welche Varianten von Lochziegeln gibt es und werden eingesetzt?
Ziegelart
Detailinformationen
Lochziegel:
An Nisthilfen oft zu finden ist die Rote Mauerbiene. Sie gehört mit einer Größe von 9-12 Millimetern auch zu einer der größten Wildbienenarten. Sie bevorzugt Nistplätze mit einem Durchmesser von 5-6 Millimetern.

Die meisten Wildbienen-Arten sind jedoch deutlich kleiner, und es werden Nistgänge mit einem Durchmesser von gerade einmal  2 Millimetern besiedelt. Was sollen diese Bienen also mit einem völlig überdimensionierten Lochziegel tun?

Der Lochdurchmesser ist viel zu groß, um von praktischem Nutzen zu sein. Ein Wildbienenleben dauert nur zwischen 4-6 Wochen, in dieser Zeit besiedelt die Biene ca. 10-30 Brutzellen. Die Biene kann es sich nicht leisten, riesige Räume zu verkleiden, sie braucht passgenaue Wohn- und Nistplätze. Die Auskleidung und der Bau der Trennwände würde unverhältnismäßig viel Zeit und Material verbrauchen und damit die Zahl der Nachkommen verringern.

Auch kommt es bei den eingesetzte Lochziegeln vor, dass sie Durchgänge nach hinten nicht verschlossen und nicht direkt an der Rückseite der Nisthilfe angebracht sind. Wildbienen und einzelne Wespen nisten nur in geschlossenen Hohlräumen.
verschmierte Lochziegel:
Oft sieht man gelochte Ziegel, die an der Oberfläche mit Lehm verschmiert sind. Dieses Verfahren ist doppelt sinnlos. Wenn der Lehm zum Ausheben der Gänge für die Mauerbewohner bestimmt ist, müsste er die Lochziegellöcher vollständig ausfüllen.

Der natürliche Lebensraum der Steilwandbewohner ist meistens ein weiches Lockergestein, dass Lößlehm genannt wird, in das die Bienen mit ihren Unterkiefern leicht Gänge graben können.

Der üblicherweise für den Bau von Nisthilfen verwendete fette Lehm oder Ton ist hingegen viel zu hart und daher nicht zu gebrauchen.

Überdies kommt hinzu, dass die mit Lehm gefüllten Löcher selbst für die optimale Anordnung der teilweise verzweigten Gangsysteme viel zu klein wären.
gefüllte Lochziegel:
Lochziegel mit Bambus- oder Schilfrohrstängeln sind die einzige, zumindest einigermaßen sinnvolle Verwendung dieses Baumaterials. Der Ziegel selbst ist nicht wichtig, er dient nur als Lagerraum für die Röhrchen.

Wenn es aber nicht um einen „dekorativen“ Einsatz geht, gibt es einfachere und effektivere Möglichkeiten, solche Stängel in einer Nisthilfe zu verstauen. Werden die Stängel nur locker in die Löcher geschoben, fallen sie leicht heraus oder werden von Vögeln herausgezogen.

ziegel als Insektennisthilfe sind nur mit gefüllten Löchern sinnvoll
Welche Alternativen für Lochziegel gibt es?

Einige Nisthilfen nehmen oft riesige Flächen in Anspruch, dennoch sieht man eine erschreckend geringe Anzahl von Bewohnern. Einige sorgfältig gebohrte Hartholzblöcke oder eine sauber geschnittene, zusammengerollte Schilfmatte könnten oft eine große Anzahl von Bewohnern aufnehmen.

Im Vergleich zu den gerissenen Scheiben aus Holzstämmen üben gut abgelagerte und trockene Blöcke aus Hartholz mit sauberen Löchern von 2-8 mm eine fast magische Anziehungskraft auf einsame Wildbienen und Wespen aus.

Nach meiner Erfahrung sind sie in der Regel zu fast 100% besiedelt. Dies gilt auch für Wildbienenhotels aus gebranntem Ton. Selbst nach Jahren bleiben solche Hartholzblöcke oder Tonblöcke fast unverändert und werden jede Saison neu besiedelt.

Tannenzapfen

Tannenzapfen findet man nahezu in jedem zum Verkauf stehenden Insektenhotel. Es ist ein billiges Material, sieht natürlich aus und füllt schnell viel Platz. Leider sind Tannenzapfen nahezu nutzlos, denn Insekten wird man hier nicht finden. Entsprechend sollte man die damit gefüllten Fächer mit sinnvollen Nisthilfen bestücken.
 
Man kann sich natürlich den Spaß machen und das Ganze auch beobachten und testen. Dazu braucht man ja das Zapfengelage regelmäßig überprüfen und die Besucher, die gefunden oder nicht gefunden werden, protokollieren. Abgesehen von vereinzelten Spinnen wird es nur in Ausnahmefällen andere Gliederfüßer wie Insekten geben.

Dasselbe gilt für eine Füllung mit Rindenstücken, gehacktem Holz, Stroh, Heu oder ähnlichen organischen Materialien. Diese Materialien sind auf dem Komposthaufen besser platziert, denn damit erschafft man deutlich mehr Lebensraum. Als Unterschlupf oder gar Überwinterungsquartier für Insekten haben Tannen- oder Kiefernzapfen, bzw. Zapfen im allgemeinen praktisch keinen Nutzen.

Pflanzenstengel mit Mark

Pflanzenstengel mit enthaltenem Mark gehören ebenfalls zum Repertoire der typischen Insektenhäuser. Diese sollen dabei unterstützen, dass sich vor allem Wildbienen, Grabwespen und Lehmwespen ansiedeln. 

In den zu kaufenden Nisthilfen werden dazu am häufigsten Zweige vom Holunder genutzt, da Holunder sehr schnell wächst und relativ einfach zu verarbeiten ist. Die Insekten finden den Holunder aber nicht so toll und besiedeln solche Pflanzstengel mit Mark daher viel seltener als andere Sorten. Von den Tieren angenommen werden vor allem:

  • Himbeeren
  • Brombeeren
  • Disteln
  • Heckenrosen
  • Kletten
  • Sommerflieder
  • Königskerze und
  • Beifuß

Dabei hat nur die recht robuste Dreizahn-Mauerbiene die Fähigkeit der artige Pflanzstengel von außen zu durchbeißen, um dann ihren Nistgang ins Marks zu nagen. Für alle anderen Nutzer sollten die Stängel bereits gebrochen sein, was in der Natur ja auch durch Wund oder andere Tiere geschieht.

Da Himbeeren und auch Brombeeren gut im Garten gedeihen und durchaus den großzügigen Rückschnitt erlauben, kann man schnell einige Stengel für ein Insektenhotel erschaffen. Es gibt dabei aber noch einen zweiten Aspekt, auf den man neben der Holzwahl achten sollte. 

In den zu kaufenden Nisthilfen werden die mit Mark gefüllten Röhrchen oftmals als Bündel so eingelegt, das man sich die Öffnungen ansehen kann. Das ist allerdings vollkommen unnatürlich und wird entsprechend von den Tieren abgelehnt. Man sollte die Pflanzstengel also senkrecht oder zumindest schräg anbringen, da dies die natürliche Ausrichtung am besten simuliert.

Da das Überleben einer Wildbienenart (die häufigsten Nutzer von Pflanzstengeln mit Mark) unter anderem davon abhängt, dass möglichst schnell ein geeigneter Nistplatz gefunden wird, checkt die Wildbiene ständig ihre Umgebung während ihres Fluges. Dabei verwendet sie ein genetisch festgelegtes Suchraster. Also gesetzter Reiz gelten dabei stehende vertikale Strukturen, die dann genauer auf ihre Eignung als Nistplatz untersucht werden können.

Die auf unseren Nisthilfen angebotenen Informationen „Gebündelte horizontale Strukturen“ passen sehr wenig in dieses Suchraster und fallen deshalb dem optischen Spamfilter der Wildbiene zum Opfer. Unter solchen Bedingungen ist es recht überraschend, dass waagerecht angebotene Stängel zumindest gelegentlich besiedelt werden.

Wie nutzt man markhaltige Pflanzstengel am Besten?
  • Brombeer- und Himbeerstängel sind ideal –  Holunder ist am wenigsten geeignet
  • Am ehesten werden einzeln angebrachte, vertikale Stängel angenommen –  horizontale und gebündelte Pflanzstengel am wenigsten
  • Die Stiele werden mit Draht, Jute oder Sisal an in den Boden gehämmerte Holz- oder Metallstäbe gebunden (Kabelbindersind auch eine praktisch Möglichkeit) – steckt man die Stängel direkt in den Boden, verrotten sie in der Bodenfeuchte schnell und brechen an der Stelle des Boden-Luft-Übergangs leicht ab
  • Wenn man wenig handwerklich begabt ist oder auch mit Kindern basteln möchte empfiehlt sich auch die Verwendung einer Heißklebepistole oder man spannt parallele Drähte zwischen zwei Pfosten, an denen man die Pflanzstiele in geringem Abstand anbinden kann
  • Verblühte Königskerze oder andere nutzbaren Pflanzenarten werden mit der Gartenschere abgeschnitten, um die Markröhre freizulegen. Die Nachkommen der Wildbienen schlüpfen erst im nächsten Frühjahr und solange sollten die Stängel an ihrem Platz bleiben.
  • Die Stämme können mit Hilfe von Kabelklemmen leicht an einen Holzzaun genagelt oder geschraubt werden
  • Wenn der Boden trocken und locker ist, wie in einem Sandbett, kann  man die Stiele auch direkt in den Boden stecken

Wo ist der ideale Standort für ein Insektenhotel?

Bevor ein Insektenhotel aufgehängt wird, ist es wichtig, den bestmöglichen Standort zu bestimmen. Um den Insekten ein Hotel anzubieten, ist jedoch kein grosses Grundstück notwendig: Selbst im kleinsten Garten oder sogar auf dem Balkon ist es möglich, ein Insektenhotel aufzuhängen, da die einziehenden Tiere die Menschen in der Regel völlig ungestört lassen.

Wilde Bienen und Schmetterlinge interessieren sich nicht für den Obstkuchen auf dem Terrassentisch neben ihrer Unterkunft, sondern fliegen zu den bunten, duftenden Blumen in der Umgebung.

Für das Insektenhotel sollte man einen sonnigen und trockenen, sowie wettergeschützten Platz auswählen. Es empfiehlt sich nicht die Einflugschneise zur Wetterseite hin zeigen zu lassen.

Wie müssen die Bedingungen am Standort des Insektenhotels sein?

Insekten mögen Wärme, deshalb sollte das Insektenhotel möglichst nach Süden oder Südosten ausgerichtet sein. Die Sonne hilft der Brut und sorgt auch dafür, dass das Insektenhotel nach einem Regenschauer schnell wieder abtrocknet. Schützen Sie das Insektenhotel vor Wind und Regen, also meiden Sie die Wetterseite, denn nichts ist für die Insektenlarven und -eier schlimmer als Nässe. Das Haus und damit seine Bewohner könnten von Schimmel befallen werden.

Deshalb ist es auch wichtig, dass das Insektenhotel nicht auf dem Boden steht, wo es nass werden könnte, sondern höher gelegen ist. Eine Höhe von über 50 Zentimetern ist optimal. So kann das Insektenhotel nicht von schnell wachsenden Kletterpflanzen überwuchert werden und hängt nicht direkt vor der neugierigen Nase des Familienhundes. Darüber hinaus benötigen die Insekten eine freie Einflugbahn, so dass ein geeigneter Platz für das Insektenhotel nicht direkt hinter einem Baum oder Strauch liegt.

Zum optimalen Standort eines Insektenhotels gehören auch Nahrung und Baumaterial für seine Bewohner: Eine bunte Wildblumenwiese, Obstbäume und ganzjährig blühende Stauden sind wichtige Nahrungsquellen für Insekten. Insektenfreundliche Pflanzen wachsen auch im kleinen Maßstab, d.h. in Blumenkästen und Töpfen, gut.

Zudem sollte man einen eher ruhigen Platz am Rande des Gartens auswähle, damit die Tiere weitgehend ungestört sind. Gleichzeitig sollte man aber darauf achten, dass das Insektenhotel nicht zu weit von den Pflanzen, Blumen und Sträuchern entfernt steht, damit für die Tiere der Nektar und die Pollen in unmittelbarer Umgebung erreichbar sind.

Um ihre Nachkommen zu schützen, benötigen einige Insekten lehmigen Boden und etwas Wasser. Damit verschließen sie die Brutröhren, in denen ihr Nachwuchs auf den nächsten Frühling wartet. Deshalb hilft ein Teich oder ein Vogelbad in der Nähe des Insektenhotels seinen Bewohnern ungemein.

Wie befestigt man ein Insektenhotel?

Es gibt unzählige Varianten von Insektenhotels, daher hängt die Befestigung von der Gestaltung der Nisthilfe und dem vorgesehenen Standort ab. In jedem Fall ist es wichtig, dass man das Insektenhotel so aufhängt, dass es absolut stabil ist. Weder der Wind, noch das kletternde Kind oder die Nachbarskatze sollten der Aufhängung schaden können.

Falls eine direkte Verschraubung in die Rückwand des Insektenhotels möglich ist sollte man diese Variante wählen. Häufig müssen aber Haken in Wände oder Bäume eingebracht werden. Ein gespannter Draht oder vorgebohrte Löcher auf der Rückseite des Insektenhotels dienen dann zum Aufhängen des Hakens.

Auch eine trockene Steinmauer oder ein Stapel großer Steine kann ein geeigneter Ort für ein Insektenhotel sein. In diesem Fall muss man es aber auch kippsicher befestigen, was zum Beispiel durch Verkeilen mit ausreichend großen Steinen oder Ziegeln möglich ist.

In das Insektenhotel sollten so wenig Schrauben oder Haken wie möglich eingeschraubt werden, damit die vorgesehenen Nistplätze nicht beschädigt werden, aber natürlich so viele, wie für ein sicheres Aufhängen notwendig sind. Optimal ist es, wenn man das Insektenhotel so aufhängen kann, dass es leicht nach vorne kippt. Auf diese Weise kann eventuell eingedrungenes Wasser leichter abfließen.

Überwintern Insekten in einem Insektenhotel?

Grundsätzlich kann als das Insektenhotel das ganze Jahr über im Freien verbleiben. Es muss auch nicht ins Haus gebracht werden, um es im Winter vor Witterungseinflüssen zu schützen. In den Wintermonaten kann man das Insektenhotel dann mit einer Schilfmatte oder einer angebrachten Sperrholzplatte gegen zu schlechtes Wetter oder Vogelfraß schützen.

Wenn man ein Insektenhotel ins Haus bringt kann sich das auch für die überwinternden Tiere nachteilig auswirken, denn die höheren Temperaturen im Inneren könnten die Nützlinge glauben machen, es sei bereits Frühling und damit Zeit, das Winterquartier zu verlassen.

Frost, zum Beispiel, ist für Bienen kein Problem. In den kalten Wintermonaten verlassen sie ihren Unterschlupf nicht und ernähren sich von den Nahrungsvorräten, die sie im Sommer angesammelt haben. Milde Winter stellen ein noch größeres Problem dar, weil sie mehr Energie verbrauchen.

Das Insektenhotel bietet auch den anderen Bewohnern einen idealen Lebensraum, um den Winter zu überleben. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass der Standort wettergeschützt gewählt und das Hotel durch eine kompakte Bauweise gekühlt wurde.

Das Anbieten von Überwinterungsquartieren oder Verstecken als Teil eines Insektenhotels ist leider sinnlos, wie jeder Biologe gerne bestätigen wird. Dabei ist es unerheblich, ob die entsprechenden Fächer mit Kiefernzapfen, Rindenschuppen, gehacktem Holz oder anderem organischen Material gefüllt oder völlig leer sind.

Auch die klassischen Florfliegenhütten und Schmetterlingsüberwinterungsfächer fallen in diese Kategorie. Hersteller, die ihre Hausaufgaben gemacht und vernünftig recherchiert haben, verzichten in der Regel auf solche unsinnigen Angebote.

Klassische Insektenhotels können den Hohlraumbesiedlern nur unter den Solitärwespen und Wildbienen Nistmöglichkeiten bieten – nicht mehr und nicht weniger. Sinnvolle und praktische Nisthilfen beschränken sich daher auf dieses Angebot in Form von Löchern in Hartholz oder in gebranntem Ton, hohlen Pflanzenstämmen oder Pappröhren.

Insekten suchen nicht nach winzigen, von ihrer Umgebung völlig isolierten Verstecken, sondern nach großen, komplexen, strukturierten, miteinander vernetzten Lebensräumen wie Trockenmauern, Totholzhaufen, Hecken, Rindenspalten, Laubstreu usw..

Dieser Lebensraum muss die elementaren Grundbedürfnisse decken:

  1. Nahrung,
  2. Einen Sexualpartner finden und
  3. die Entwicklung der nächsten Generation.

Diese drei Bedürfnisse können manchmal in einem Bereich, manchmal in verschiedenen Bereichen befriedigt werden. Hier, und nur hier, werden die Insekten bleiben. Die Tiere haben in der Regel nur ein Leben von wenigen Wochen, um ihren gesamten Lebenszyklus abzuschließen.

Sich während dieser Zeit in einer Kiste mit drei Kiefernzapfen zu verstecken, steht definitiv nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Behauptung von Herstellern und Verkäufern von Insektenhotels, der strukturellen Verarmung unserer Umwelt und unserer Gärten könnte durch das Aufhängen eines Insektenhauses entgegengewirkt werden, entspricht einfach nicht der biologischen Realität.

Wäre ein Gebiet bereits so zerstört worden, dass ein winziger, mit drei Kiefernzapfen völlig isolierter Bereich als Versteck für Insekten eine Rolle spielen würde, gäbe es in diesem Gebiet keine mehr.

Hier wird reine Alibikonservierung praktiziert, ohne jeden praktischen Nutzen. Jeder Besitzer einer solchen Insekten-Nisthilfe sollte in solchen Fächern regelmäßig Inventur machen. Abgesehen von ein paar Spinnen dürfte das Ergebnis ziemlich verheerend sein. Sinnvoll konstruierte Insekten-Nisthilfen sind dagegen fast immer zu 100% belegt.

Insektenhotel kaufen: Welche Kriterien muss man beachten?

Was gibt es vor dem Kauf einer Insektennisthilfe zu beachten?

Wir haben bereits im Artikel gelernt, dass es verschiedene Materialien gibt, mit denen Insekten-Nisthilfen ausgestattet sind und welche Arten überhaupt für die Nutzung in Frage kommen. Nun kann man dieses Wissen verwenden um die richtige Entscheidungen zu treffen, wenn man ein Insektenhotel kaufen möchte – das gilt natürlich auch, wenn man ein Insektenhotel bauen will.

Wo kann man ein Insektenhotel kaufen?

Diese Frage ist leicht zu beantworten. Insektenhotels kann man im Baumarkt, in Gartencentern, in Tierbedarfshandlungen aber auch im Supermarkt und teilweise im Discounter kaufen. Und natürlich gibt es auch die Möglichkeit des Online-Einkaufes, allen voran bei Amazon. In der Nicht-online Welt hat man den großen Vorteil sich von der verwendeten Qualität vor Ort überzeugen zu können, dafür sind hier die Preise in der Regel etwas höher als beim Online-Versand, der dazu noch bequem nach Hause liefert.

Die beliebtesten Insektenhotels sind die Amazon Bestseller

Es gibt eine sehr große Anzahl von Insektennisthilfen auf dem Markt. Die Entscheidung dabei das passende Insektenhotel zu kaufen ist nicht immer einfach und manchmal ist man nach einem Kauf auch verärgert, wenn man einen Fehlgriff hatte oder die Qualität des Produktes nicht stimmt.

Aus diesem Grund haben wir auf dieser Seite die Bestseller aufgelistet. Das bedeutet, dass die zehn am meisten gekauften Insektenhäuser in der Regel auch eine gute Kundenbewertung haben. Man kann grundsätzlich davon ausgehen, dass schlechte Modelle nicht gern gekauft werden und somit nur selten in den Listen auftauchen.

Worauf ist zu achten, wenn man sein Insektenhotel bei Amazon kaufen will?

Es ist Vorsicht geboten, wenn man ein Insektenhotel kaufen möchte. Man muss vorher gut informiert sein, wenn man online bei Amazon und anderen Händlern bestellt. Geht man alleine nach der Optik oder den Bewertungen anderer Kunden, kann man auch ein ungeeignetes Insektenhaus erwischen, denn die Erfahrungen der bisherigen Käufer sind Fluch und Segen zu gleich.

Die Herausforderung ist, dass wir gar nicht wissen ob die bisherigen Käufer über genügend Erfahrung und Wissen zu Insektenhotels verfügen, um diese ernsthaft beurteilen zu können. Wichtigster Tipp: Schauen sich sich die Bilder genau an: passt die Verarbeitung? Können Insekten die Nisthilfe auch ohne Gefahr nutzen oder besteht das Risko von Verletzungen?

Nichtsdestotrotz sollte das Insektenhotel zunächst eine gute Bewertung haben. Die Amazon-Bewertung kann man an den Sternen sehen. Die Sterne reichen von einem Stern bis zu fünf Sternen. 5 Sterne bedeuten, dass die Käufer das Produkt sehr gut finden und nichts zu beanstanden haben.

Die Kundenbewertung umfasst aber auch den Kauf. Das bedeutet, dass sich beispielsweise eine reibungslose Abwicklung zwischen Verkäufer und Käufer positiv auf die Sternenbewertung auswirkt.
Dennoch sollten man die Kundenbewertungen bei Amazon immer sehr sorgfältig lesen, weil hier oft erst in den Rezensionen bestimmte Mängel von vorigen Käufern dargestellt werden. Hier kann man auch feststellen, wie viel Wissen die Käufer über Insektenhotels verfügen.

Übrigens gilt auch, dass nicht nur Amazon seine Produkte auf dem Amazon-Marktplatz verkauft. Andere Geschäfte und sogar Einzelpersonen können Produkte verkaufen. So kommt es auch vor, dass manche Produkte zwar super Bewertungen haben, aber dafür nur sehr wenige, in kurzen Zeiträumen. Wenn man hier skeptisch ist, sollte man sich besser ein anderes Produkt auswählen. Allerdings ist die Manipulation der Rezensionen sehr selten und bildet die absolute Ausnahme.

Um aber ganz ehrlich und transparent zu sein: Man sollte extrem kritisch mit den angebotenen Produkten sein und sich auf die wenigen konzentrieren, die verstanden haben, welche Bedürfnisse tatsächlich mit dem Kauf eines Insektenhotel gestillt werden können.

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Ein Insektehotel selber bauen

Wir haben bereits gelernt, dass es relativ schwierig ist ein wirklich gutes und passendes Insektenhotel zu kaufen und das obwohl oder gerade weil das Angebot an Insektenhäusern auf dem Markt einfach riesig und kaum überschaubar ist. Doch viele der angebotenen Varianten sind einfach weit weg von natürlichen Nisthilfen für Insekten, so dass es nahe liegt einfach selbst zum Werkzeug zu greifen und besonders mit Kindern gemeinsam zum Baumeister zu werden.

Das hat auch der Naturschutzbund erkannt und dazu eine Anleitung mit Video [3] veröffentlich, wie man ein Insektenhotel bauen kann. Allerdings bin ich von der Anleitung nicht begeistert, denn gerade beim Holz wird eine Baumscheibe genutzt, in die in Wuchsrichtung Löcher gebohrt wurden. Wie wir aber wissen, ist das keine gute Idee, auch wenn hier Birkenholz verwendet wird.

Also haben wir die wichtigsten Informationen nochmal zusammengefasst, so das man eine gute Aktivtiger-Anleitung für das Bauen eines Insektenhotels bekommt.

Die Aktivtiger-Insektenhotel-Bauanleitung

Das Grundprinzip ist ein Grundgerüst aus stabilem Kantholz und die Bildung verschiedener Abteile, d.h. „Hotelzimmer“. Um den Ansprüchen der verschiedenen Insekten gerecht zu werden, werden die Untereinheiten mit verschiedenen natürlichen Baumaterialien ausgestattet.

So werden beispielsweise Röhrchen, Dosen oder Blumentöpfe verwendet, um weitere Abgrenzungen in den Abteilen zu schaffen. Diese werden dann mit Materialien wie Schilfhalmen, hohlen Pflanzenstämmen, Hartholzblöcken und Tonziegeln mit Löchern, Ästen und Zweigen, Schneckenhäusern, Steinen, Holzwolle, Eierkästen und vielem mehr bestückt – der Phantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Man sollte aber immer darauf bedacht sein, ob es nur ums gestalterische geht oder ob die eingesetzten Materialien auch einen Nutzen für die Insekten haben.

Die Vorbereitung

Wenn man sein eigenes Insektenhotel bauen möchte, muss man sicherstellen, dass alle verwendeten Materialien völlig trocken, natürlich, frei von Lacken, Pestiziden und Lösungsmitteln und nicht mit Imprägnierung oder Holzschutzmitteln vorbehandelt sind.

Genutztes Material für den Rohbau des Insektenhotels

Je nach Größe benötigt man Holz für den Rahmen des Hauses- Hier wird man schnell im Baumarkt fündig und kann für den Rahmen auch Nadelgehölze wie Fichtenbretter nehmen. Ein kleines Dach gehört ebenso auf das Haus, welches man mit einem Stück Dachpappe vor Nässe schützen kannst. Für die Rückwand kann eine einfach Span- oder eine MDF-Platte genutzt werden.

Aufbau des Rohbaus

Hat man seine Bretter auf die gewünschten Außenlängen geschnitten, verschraubt man diese miteinander. Dies kann entweder direkt von Brett zu Brett oder auch mit Winkeln erfolgen. Wie konkret das Ganze aussehen kann ist natürlich der eigenen Fantasie überlassen. So kann das selbst gebaute Insektenhotel mehrere Etagen übereinander oder Zimmer nebeneinander beherbergen.

Das Befüllen der Fächer

Hier bieten sich die in unserem Ratgeber vorgestellten und für gut befundenen Materialien an. Größere Lücken können auch mit Lehm, Moos oder Stroh, Kieselsteinen, Rinde und Rindenstücken oder kleinen Reisigbündeln ausgefüllt werden. Dies verhindert Zugluft und erhöht in der kalten Jahreszeit die Wärmedämmung in den einzelnen Fächern. Aber und das ist wichtig, sie sorgen nicht dafür, das Insekten sich ansiedeln.

Das fertige Insektenhotel lässt sich am besten an einem wind- und regengeschützten Ort mit voller Sonne aufstellen oder aufhängen und die Eingangsöffnung nach Süden ausrichten. Die beste Zeit für den Aufbau ist Februar / März, bevor die Insekten aus ihrer Winterruhe erwachen.

Wie kann man den eigenen Garten Insektenfreundlich gestalten?

Wenn man seinen Garten insektenfreundlichen gestalten möchte, muss es das Ziel die Artenvielfalt insgesamt und damit einhergehend dann auch die Zahl der Insekten zu erhöhen. Ein insektenfreundlicher Garten also nicht nur dem Insektensterben entgegen, sondern dem Artensterben im Allgemeinen, denn Insekten selbst dienen als Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere und sind daher für ein gesundes Ökosystem unentbehrlich.

Auch Vögel, Igel, Eidechsen oder Kröten usw. profitieren von einem insektenfreundlichen Garten. Schließlich benötigen auch diese Tiere ein reichhaltiges Angebot an Insekten, um sich ihrer Art entsprechend ernähren zu können.

Wenn Insekten im Garten knapp sind, gibt es keine Grundlage für die Entwicklung eines gesunden ökologischen Gleichgewichts, was auch dazu führen wird, dass mehr Schädlinge entstehen. Nur in einem sehr artenarmen Garten werden sich Schädlinge – wie zum Beispiel Schnecken oder Blattläuse zu einer nervenden Plage entwickeln.

Deshalb ist es absolut empfehlenswert die Insekten im Garten so wenig wie möglich zu schädigen und dafür zu sorgen, dass ihnen viele verschiedene Lebensräume zur Verfügung stehen.

Viele Insekten sind empfindliche Tiere, die bestimmte Lebensbedingungen benötigen, um sich ernähren und fortpflanzen zu können. Einige Arten sind so spezialisiert, dass sie ohne eine ganz besondere Pflanze als Futtergrundlage nicht überleben können. Ein erster wichtiger Punkt ist deshalb, die Artenvielfalt im Pflanzenreich zu fördern und so viele unterschiedliche Gemüsesorten, aber auch Kräuter und Blumen wie möglich zu kultivieren.

So eine schöne Wiese ruft nach einem Insektenhotel, damit sich die kleinen Bestäuber hier ansiedeln können

Welche Kräuter und Pflanzen sollte man Insekten anbieten?

Insekten stehen total auf Kräuter, weshalb es auch ein guter Grund ist, so viele verschiedene Kräuter wie möglich im Garten anzupflanzen:

  • Fenchel
  • Kerbel
  • Salbei
  • Dill
  • Pfefferminze
  • Liebstöckel
  • Schnittlauch
  • Oregano
  • Lavendel
  • Bohnenkraut
  • Zitronenmelisse
  • Borretsch
  • Majoran und Thymian

Darüber hinaus sind Brennnesseln auch für eine ganze Reihe von Insekten wichtig, so sind zum Beispiel viele Schmetterlingsarten auf diese Heilpflanze angewiesen. Bei den Blumensorten gibt es natürlich eine ähnlich große Auswahl, so dass man gerne auch zu besonderen Saatmischungen greifen kann, die auch die eigenen Vorlieben bedienen. Man muss hier aber erwähnen, dass Saatmischungen von Rieger-Hofmann zwar wirklich gut aber eben auch sehr preisintensiv sind.

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Was kann man noch machen, um den Garten insektenfreundlich zu gestalten?

Trockensteinmauern, Sträucher und Hecken

Hecken und Sträucher sind ein Zufluchtsort für viele Tiere, in dem sie sich relativ ungestört entwickeln können. Ebenso ist eine alte Trockenmauer ein Ort, den viele Insekten und andere Tiere als Lebensraum und als Winterquartier nutzen können.

Wilde Nischen

Sie können in einigen Ecken und Nischen des Gartens sogenannte „Wildnisecken“ schaffen. Dort können Sie die Natur sich selbst überlassen, nachdem Sie z.B. einen Haufen Äste, Zweige oder Steine aufgeschichtet haben.

Diese Ecken werden dann zu kleinen Oasen der Artenvielfalt, von denen der ganze Garten profitieren kann. Deshalb ist es auch hilfreich, wenn man nicht alles entstehende Holz entsorgt oder in der Feuerschale verbrennt. Baumzweige sind zu wertvoll, um auf diese Weise entsorgt zu werden.

Gartenteich anlegen

Das Anlegen eines Gartenteichs ist eine weitere Möglichkeit, Insekten zu fördern. Unzählige Tiere profitieren von einer leicht zugänglichen Wasserstelle im Garten. Dies erhöht die Artenvielfalt enorm. Kröten, Amseln und Amphibien sind auch Feinde der Schnecken, die erheblich von einem Teich profitieren und sich ohne sie oft nicht dauerhaft niederlassen können.

Wenn kein Platz für einen Teich vorhanden ist, dann kann man vielleicht eine kleine Wasserschüssel einrichten, die zum Beispiel auch von Igeln als Wasserquelle genutzt werden kann. Wenn man dazu noch eine kleine Stelle mit offenem Sandboden in der Nähe hat, ist das nahezu perfekt für Insekten.

Totes Holz im Garten liegen lassen

Ein besonders wichtiges Hilfsmittel für Insekten, das oft unterschätzt wird, ist Totholz. Tote Bäume waren und sind eine notwendige Lebensgrundlage für eine unglaubliche Anzahl von Arten. Deshalb tun man den Insekten einen großen Gefallen, wenn man große Holzstücke verschiedener Holzarten ungestört im Garten herumliegen lässt.

Am besten ist es, die Holzstücke auf Steinen zu lagern, damit sie nicht von unten her zu faulen beginnen. Vor allem Käfer und ihre Larven brauchen diesen Lebensraum. Aber auch Bienen und andere Insekten nisten später in den verlassenen Käferkorridoren. Totholzhecken sind auch eine Gelegenheit, alten Baumschnitt zu recyceln und gleichzeitig Insekten zu fördern.

Keine riesigen Rasenflächen, die oft gemäht werden

Man erweist den meisten Tieren im Garten einen großen Dienst, wenn man den Rasen etwas weniger oft und nicht mehr überall im Garten mäht. Denn die Blumen bilden die Grundlage für die Nahrungskette im Garten, die bei zu hartem Mähen fast vollständig eliminiert wird.

Darunter leiden zum Beispiel auch viele Bienenarten. Deshalb ist es gut, den Rasenmäher öfter stehen zu lassen und nicht ganz so tief zu mähen. Dann haben Klee, Gänseblümchen und Löwenzahn ab und zu eine Chance, zu blühen. Wenn man einige Stellen im Garten vielleicht nur zwei oder drei Mal im Jahr mäht, kann man vielen Arten was richtig Gutes tun.

Wie sorgt man dafür, dass Insekten auch im Garten bleiben und ihnen kein Schaden zugefügt wird?

Ungeachtet davon, wie sehr man versucht, seinen Garten für viele Insekten attraktiv zu gestalten, wird man keinen Erfolg haben, wenn man die folgenden Fehler nicht vermeiden kann. Zunächst einmal ist es notwendig, den Tieren nicht zu schaden, sonst sind die Maßnahmen, die ihnen nützen, oft vergeblich.

Die drei wichtigsten Punkte sind:

  • Vermeidung von chemischen Insektiziden. Auch biologische Präparate sollten nur in geringen Mengen und im größten Notfall eingesetzt werden.
  • Wenn schon Licht im Garten, dass so wenig wie möglich und warmweiße LED-Lichter
  • Die Blumen- und Pflanzenbeete kann man im Herbst und Winter so lassen wie sie sind und erst im Frühling erneuern, wenn keine Frostschauer mehr auftreten.

Unnatürliche Lichtquellen vermeiden

Unnatürliche Lichtquellen – auch Lichtsmog genannt – kann für viele Insekten zu einer tödlichen Falle werden, weswegen man auch aus diesem Grund auf unnötige Beleuchtung im Garten verzichten sollte.

Die Ausbreitung von Straßenlaternen und die Vermehrung von nachtaktiven Schnecken treten gemeinsam auf, und das muss kein Zufall sein. Denn zum Beispiel Glühwürmchen sind extrem empfindlich gegenüber Lichtsmog. Vielerorts waren Straßenlaternen ein Grund für ihr Aussterben. Deshalb ist es hilfreich, künstliche Lichtquellen im Garten – wenn möglich – zu vermeiden.

Wenn man seinen Garten trotzdem beleuchten möchte, empfehlen sich warmweißes LED-Lichter mit 1000-3000 Kelvin Lichtleistung. Denn Insekten nehmen das rötliche, warmweiße LED-Licht viel weniger wahr als kurzwelliges kaltweißes Licht mit hohem Blau- und UV-Anteil.

Auch das Licht von Glühbirnen, Leuchtstoffröhren und Halogenlampen enthält viel blaues Licht, das Insekten magisch anzieht, ihnen aber schadet. Die warmweiße LED-Technologie ist daher ein Segen für nachtaktive Schmetterlinge und Käfer.

Wichtig ist auch, die Lampen so niedrig wie möglich zu positionieren, damit sie nicht unnötig weit streuen. Auch die Strahlungsrichtung ist entscheidend. Das bedeutet immer von oben nach unten beleuchten. Lichter, die nach oben oder in die Ferne strahlen, sollte man besser ganz vermeiden.

Wenn möglich, können auch Dimmer, Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren eingesetzt werden. LEDs können stufenlos gedimmt werden. Jede Einsparung an Helligkeit und Lichtintensität kommt nicht nur den Tieren zugute. Denn generell gilt: Um Energie zu sparen, muss nur dann beleuchtet werden, wenn sie wirklich benötigt wird.

Auf den Einsatz von Chemie verzichten

Der Einsatz von Insektiziden ist mit der größte Fehler, den man im Insektenfreundlichen Garteb begehen kann. Aber auch Herbizide und Fungizide können für Insekten ein großes Risiko darstellen. Die meisten Arten reagieren extrem empfindlich auf den Einsatz von Chemikalien, da sie auch auf Pflanzen oder Pilze angewiesen sind.

Man sollte also außer wenn es wirklich nicht anders geht den Einsatz von Bioziden ganz vermeiden und sich vielleicht besser mit den Nachbarn über dieses Thema austauschen. Ähnlich wie Schneckengift haben Insektizide nur kurze Zeit Erfolg.

Auf lange Sicht sind Gifte eine Katastrophe für das Ökosystem Garten, weil sie das ökologische Gleichgewicht stören. Wer Blattläuse mit Gift bekämpft, tötet auch die natürlichen Fressfeinde der Blattläuse, wie Florfliegen oder Ohrwürmer.

Diese Eingriffe in die natürlichen Regelkreisläufe fordern dann mit Verzögerung ihren Tribut; so wird beispielsweise im nächsten Jahr zwangsläufig eine Schneckenplage folgen.

Garten im Herbst bis zum Frühjahr ruhen lassen

Es ist viel besser, den Garten erst im Frühjahr von den Pflanzen des Vorjahres zu säubern. Denn diese dienen den Insekten auch als Winterquartier. Das bedeutet, wenn man im Herbst das Aufräumen vermeiden kann, freuen sich die Insekten besonders.

So sind zum Beispiel abgestorbene Pflanzenstiele und Blütenstände im Winter für viele Insekten lebenswichtig. Das gilt zum Beispiel auch für viele gefährdete Wildbienenarten. In Insektenhotels finden Sie deshalb immer genügend Pflanzenstämme oder -höhlen, die diese imitieren.

Fazit zu Insektenhotels und Insektennisthilfen

Die Gestaltung eines Naturgartens mit vielen unterschiedlichen Strukturen bietet automatisch zahlreiche Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten. Wichtig ist eine artenreiche Bepflanzung mit einheimischen Wildstauden und Sträuchern, die als Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Pollen- und Nektarsammlern und Blattfressern dient. Der völlige Verzicht auf chemische Mittel zur Insektenbekämpfung Insektizide ist für die Förderung solcher Tierarten viel sinnvoller.

Wenn man auch unter dekorativen Aspekten ein Insektenhotel im eigenen Garten als Lebensraum bereitstellen möchte, dann sollte man beim Kauf sehr genau hinsehn. Besser ist es einen guten Bausatz als Basis zu nutzen.

Diese Basis kann man dann entweder nacharbeiten oder mit sinnvollen Einzel-Materialien ergänzen. Noch besser ist es allerdings, das Insektenhotel ganz selber zu bauen, was vor allem mit Kindern viel Spaß bringt und ihr Wissen um Insekten, sowie ihr Verständnis für diese nützlichen Helfer und unsere schöne Heimat erweitert.

Wer für den Bau oder die Planung einer Nisthilfe neben der Leidenschaft für das Thema auch etwas Zeit investiert, wird merken, dass es wichtiger ist auf die Qualität des angebotenen Wohnraumes zu achten, anstatt auch die reine Menge der genutzten Fläche.

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