Die Forschung nach dem Sinn des Lebens hat in den letzten Jahrzehnten ein großes Feld an esoterischen und spirituellen Bereichen und Handlungen erschlossen. Manchmal wird der Begriff Spiritualität verwendet, manchmal spricht man von Esoterik. Eine klare Abgrenzung scheint es nicht zu geben. Wenn man sich aber die Bedeutung der eigentlichen Begriffe genauer anschaut, wird die gesamte Materie ein wenig klarer.
Was ist Spiritualität?
Spirituell zu sein bedeutet eine offene Denkweise zu haben und Entscheidungen mit gesundem Verstand, Menschlichkeit und mit der Klugheit des eigenen Herzens zu treffen. Denn wahre Spiritualität kommt aus dem Herzen, nicht aus dem Verstand. Wir können nur wachsen und reifen, wenn wir tief in unser Herz hineinfühlen. Es bedeutet auch, nicht blind irgendein Halbwissen anzunehmen, nur weil wir es irgendwann einmal gehört haben oder es in Büchern steht.
Spiritualität kommt vom lateinischen „Spiritus: Atem, Hauch oder Lebensatem, Geist“ und bedeutet eine Hinwendung zum Wesentlichen, Transzendenten auch Göttlichen oder Geistigen. Der Unterschied zwischen Esoterik und Spiritualität ist, dass ein spiritueller Mensch nach Sinn sucht, ohne einer bestimmten Religion oder Glaubensgemeinschaft angehören zu müssen. Zu glauben, dass es jenseits unserer bekannten Sinne noch mehr gibt, also den starren Glauben an Wissen aufzugeben und sich neuen Möglichkeiten zu öffnen. Aber auch sich vorstellen zu können, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als die Wissenschaft beweisen kann, egal wie man es nennen möchte, ob als „universelle Intelligenz“ oder „höhere Macht“.
Der Umgang mit der geistigen Welt bedeutet sich selbst und das damit verbundene eigene Handeln kritisch zu hinterfragen. Es bedeutet sich der eigenen blinden Flecken bewusst zu werden und weiter an sich zu arbeiten. Es braucht echte Größe, um die eigenen Ängste und Schwächen zu erkennen. Spirituell zu leben ist das Vertrauen darauf, dass jedes Lebens einen Sinn hat. Wenn man das mit dem Herzen sieht, fühlt und darauf basierend Entscheidungen trifft, kann man sich in Liebe mit allem und jedem verbunden fühlen und in Harmonie mit sich und der Welt leben.
Was versteht man unter Esoterik?
Vieles von dem, was wir glauben über Esoterik zu wissen, basiert meist auf esoterischem Halbwissen oder anderen Schein-Wahrheiten. Der Begriff Esoterik bedeutete früher etwas anderes als das, was wir heute üblicherweise meinen. Er kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „zum inneren Bereich gehörend“.
Es handelte sich dabei um eine geheime philosophische Lehre, die nur dem „inneren Kreis“ – also den „Eingeweihten“ zugänglich war. Heute verwenden wir das Wort, um Lebensanschauungen zu beschreiben, deren Kräfte und Einflüsse außerhalb des wissenschaftlichen Weltbildes liegen. Damit werden Menschen, die sich mit Esoterik auseinandersetzen auch als unverständlich oder weltfremd und manchmal auch geheimnisvoll angesehen.
Damit ist der Begriff der Esoterik leider zu einer Ware geworden und damit in Verruf geraten. Es gibt mittlerweile jede Menge Esoterik-Buchläden und Esoterik-Messen. Deshalb denken viele beim Stichwort Esoterik nur noch an Themen wie Wahrsagen, Engelsbeschwörung und Geldschneiderei. Und immer mehr Menschen folgen dabei nur einem Trend „dabei zu sein“ und machen sich abhängig von esoterischen Ritualen, Amuletten oder Heilsteinen und bleiben in dem gefangen, was im Außen geschieht, ohne sich wirklich mit sich selbst zu beschäftigen. Weisheiten aus Büchern oder Kursen werden anderen aufgedrängt, ohne sie im eigenen Herzen wirklich verstanden zu haben.
Am Ende, egal ob esoterisch, spirituell oder welche Bezeichnungen und Definitionen man auch immer finden will, geht es uns allen doch um ein glückliches, gesundes und seelisch zufriedenes Leben. Dies im Sinne der Spitze unseres Seins, Glauben aber nicht alles glauben – hinterfragen, eine eigene Meinung, ein eigenes Gefühl entwickeln, sich selbst verwirklichen und damit am Ende mentale Vitalität schöpfen.