Die Gartenarbeit im Gartenmonat Januar

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Letzte Aktualisierung am 07.03.2023 von Team garten-fibel.com

Die Beete im Garten liegen im Winterschlaf, doch für den Hobbygärtner trifft das nicht zu. – Für ihn ist der Gartenmonat Januar die beste Zeit um mit der Planung für die neue Gartensaison zu beginnen.

Eine der wichtisten Aufgaben im Gartenmonat Januar ist die Planung fürs neue Gartenjahr

Das neue Gartenjahr beginnt wohlig warm am Küchentisch mit dem Betrachten von Fotos. Saftiges Gemüse, blühende Blumen und farbenfrohe Stauden und Gewächse sind auf den Bildern festgehalten. Daneben befindet sich eine Liste und eine Skizze des Gartens: Viel früher, noch weit bevor die Frühlingswärme die Pflanzen im Garten wachsen lässt, sollte sich der Hobbygärtner mit der Gestaltung seines Gartens auseinandersetzen. Im Winter ist die Zeit, in der ein Gartenplan bzw. ein sogenannter Pflanzplan erstellt wird.

Das letzte Gartenjahr mit Fotos Revue passieren lassen

Zu Beginn schaut man sich erst einmal die Fotos an, die man im vergangenen Jahr geknipst hat. Wir empfehlen mindestens einmal im Monat Bilder vom Garten zu machen, weil man im Winter auch vergessen haben wird, wie genau es im Frühjahr aussah und worüber man sich dann geärgert hat. Die Bilder der einzelnen Pflanzbereiche und Beete kann man jetzt vergleichen und dabei die aufkommenden Lücken – z. Bsp. durch verblühende Blumen – besser erkennen.

Schlechte Planung wird oft im Winter deutlich: Dann wirkt der Garten kahl und karg, was gar nicht sein muss, denn es gibt auch Pflanze, die im Winter blühen. Auch andere Aspekte wie Formen, Kontraste und Strukturen spielen in der kalten Jahreszeit eine Rolle. Einige Laubgehölze haben eine schöne Rinde, die im Winter schön aussieht. Auch Reif und Schnee auf Gräsern können eine tolle Gartenatmosphäre bilden.

Aus dem, was man aus den Bildern des Gartens in den jeweiligen Jahreszeiten entnimmt, erstellt man nun eine grobe Liste dessen, was man im Laufe des Jahres verändern möchte. Was möchte man behalten? Braucht man dafür einen neuen Platz? Wohin könnte es auch gut passen? Auch über die Wuchshöhe der Pflanzen sollte man sich Gedanken machen. Was wächst in den Sommermonaten höher oder breiter, als man eigentlich will? Was möchte man nicht mehr und soll vielleicht ganz weg?

Hier sollte man übrigens genau abwägen. Wenn man einen alten Baum entfernt, bereut man das vielleicht noch Jahre später. Der Grund dafür ist einfach. Bis ein neues Gewächs die Größe des alten Baums erreicht habe und dem Garten eine ähnliche Gestalt gibt wird es sehr lange dauern.

Was kann im neuen Gartenjahr neue Freude entfachen?

Nach der Aufgabenliste wird ein Plan des Gartens mit allen Pflanzen und mit bestehenden oder zukünftigen Lücken im Beet erstellt – dazu gehören auch die Löcher, die entstehen, wenn eine Pflanze verblüht ist und abgeschnitten wird. Man sollte den Plan nicht nur grob umreißen. Am besten ist es, den Garten so gut wie möglich auszumessen und eine maßstabs- und naturgetreue Skizze zu erstellen.

Im Anschluss beginnt für uns Gartenfreunde der schöne Teil der Planung. Wir können uns Kataloge mit tollen Pflanzenbildern anschauen. Aber jetzt wird es gleichzeitig auch kompliziert, denn die Auswahl ist schwierig. Um sich nicht zu überfordern und sich nur von bunten Bildern leiten zu lassen, sollte man sich auf die Fakten verlassen. Es werden nur solche Pflanzen ausgewählt, die den Standortbedingungen der freien Stellen gewachsen sind.

Welche Pflanze passt gut zur schattigen Nordseite? Oder was blüht so schön, dass ich im Sommer immer etwas Duftendes auf der Terrasse habe? Für den Vorgarten sollten Pflanzen geplant werden, die zu jeder Jahreszeit gut aussehen, denn das ist der Teil des Grundstücks, der auch im Winter gut frequentiert wird. Dazu gehört auch eine entsprechende Bepflanzung vor den Fenstern.

Gerade in kleinen Gärten sollten die wenigen Pflanzen möglichst viel leisten können – d.h. im Frühjahr blühen, im Sommer Früchte tragen und im Herbst eine schöne Blattfarbe haben. Auch die Mischung im Beet muss stimmen. Denn bestimmte Blütenfarben wie das Weiß der trendigen Weihnachtsrosen im Winter und das Gelb mancher Koniferen kommen vor dunkelblättrigen Immergrünen Gewächsen gut zur Geltung.

Wer noch nicht so viel weiß, kann die Fakten mit Pflanzenlexika recherchieren. Darin sind die Pflanzen nach Struktur, Höhe, Blütezeiten und Farben aufgelistet. Alternativen sind Baumschulkataloge. Darin beschreiben die Gärtner, was sie anbieten und das oft nach den gerade genannten Kriterien.

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Pflanzen einkaufen

Man sollte bedenken, dass jeder, der einfach nur zum Schauen ins Gartencenter oder in die Baumschule geht, leicht in Versuchung kommt, nur die blühenden und schönen Gewächse zu kaufen. Es ist ein bisschen wie beim Kochen.

Man sollte nicht mit leerem Magen für das Menü einkaufen gehen. Denn dann nimmt man das, was einem ins Auge fällt – und es wird schwierig, in der Küche ein passendes Gericht  zusammenzustellen. Stattdessen sollte das Menü vor dem Einkaufen festgelegt werden, damit alles so wird, wie es geplant ist.

Bodenpflege im Gartenmonat Januar

Der Wintermonat Januar kann hervorragend für einen Gartenrundgang genutzt werden. Verschneite Sträucher sollten von Schneelasten befreit werden. Gerade junge Triebe könnten brechen.

Der ausgediente Weihnachtsbaum kann noch ein fleißiger Helfer im Garten werden. Die Zweige, vorausgesetzt es sind noch genug Nadeln dran, können als Abdeckung für Rosen und Stauden dienen. Sie benötigen Schutz vor Kälte und Wintersonne. Bereits im Dezember vorgenommene Abdeckungen können jetzt überprüft und ggf. instandgesetzt werden. Lockere Erde sollte man festtreten und auf Mühlmäuse untersuchen.

In den milden Phasen, wenn es schneefrei ist, nutzt man die Gelegenheit, sich den Rasen etwas genauer zu betrachten. Faule Blätter, heruntergefallene Äste usw. halten Feuchtigkeit und entziehen dem Rasen Luft, was die Schimmelbildung begünstigt.

Obstbäume pflegen und verschneiden

Obstbäume sollten regelmäßig kräftig beschnitten werden. Zwischen Januar und März ist hierfür der beste Zeitpunkt. Eine Ausnahme sind Pfirsich und Süßkirsche. Diese Bäume werden im Spätsommer verschnitten.

Die richtige Schnitttechnik ist hierbei wichtig:

  • direkt oberhalb (etwa fünf Millimeter) eines seitlichen Austriebs mit sogenanntem Fruchtholz
  • nach innen wachsende Äste, die andere Äste stören
  • sich überkreuzende Äste
  • steil nach oben wachsende Äste (Wasserschosse)
  • Äste, die schon viele Jahre Früchte getragen haben
  • Teile der Baumkrone, um Raum für Luft und Sonne zu schaffen
  • Totholz

Das richtige Werkzeug ist ebenso wichtig. Astscheren, Astsägen mit und ohne Verlängerung, Gartenscheren.

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Tiere im Gartenmonat Januar

Die Vögel benötigen jetzt besondere Hilfe. Meisenknödel sollten in die Bäume gehängt und die Vogelhäuser immer mit Futter bestückt werden. Die Futterstellen sollten regelmäßig kontrolliert werden, da sich die Vögel an die Fütterung gewöhnen und in besonders harten Wintern darauf angewiesen sind. Viele Vögel nutzen die Häuschen zum Überwintern, es ist also ein guter Zeitpunkt einen Nistkasten oder gleich mehrere im Garten anzubringen. Auf das Säubern der Nistkästen sollte aber verzichtet werden.

Was kann im Januar handwerklich erledigt werden?

Wenn die Kletterpflanzen keine Blätter haben ist der ideale Zeitpunkt, Spaliere und Rosenbögen zu erneuern oder neu zu streichen. Die Kletterpflanzen schneidet man bis auf vier bis fünf lange, kräftige Haupttriebe zurück. Nachdem diese von der Kletterhilfe entfernt wurden, kann mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden. Die Triebe werden dann wieder durch das Gitter geführt.

Aussaat und Ernte im Januar

Auch im Januar kann geerntet werden: Feldsalat, Chicoreé, Grünkohl, Rosenkohl, Wirsing und Lauch. Bei frostfreiem Wetter kann Schwarzwurzel ausgegraben werden.

Kaltkeimer können jetzt in die Erde gebracht werden. Sie sind auf Temperaturen zwischen -4 und +4°C angewiesen. Die Saat legt man in eine Erde-Sand-Gemisch und stellt es an einen windgeschützten Ort im Garten. Sobald die ersten Keimlinge aus der Erde schauen, kommen die Schalen ins Haus. Dies dauert etwa zwei bis drei Wochen.

Pflanzen wie Chilis und Aubergine können im Januar ebenfalls bereits zum Keimen gebracht werden. Gerade diese Sorten benötigen in der Blütezeit viel Wärme. Daher sollte man in unseren Breitengraden alle Sonnenmonate optimal nutzen und frühzeitig mit der Saat beginnen.

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